Es ist schon fast eine unendliche Geschichte: Mitte Februar sollten die Bewohner des Pflegeheims der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Partenstein zurück in ihre Unterkunft ziehen, die sie Mitte Juli vergangenen Jahres wegen eines Wasserschadens verlassen mussten. Doch die 23 pflegebedürftigen Menschen leben noch immer in Ausweichunterkünften in Mömlingen und Bad Kissingen.
Erneute Wasserschäden nach der ersten Sanierung, zuletzt festgestellt im Boden des Speisesaals und der Küche, sorgten für die weitere Verzögerung. Die sind mittlerweile behoben, doch nun wartet die Awo auf das letzte baubiologische Gutachten, hieß es am Dienstag auf Nachfrage unseres Medienhauses.
"Wir setzen nun alles daran, dass unsere Bewohner in der ersten Juniwoche vor Pfingsten wieder zurückverlegt werden können", verspricht die zuständige Bereichsleiterin in Würzburg, Ulrike Hahn. Der Termin könne aber nicht abschließend bestätigt werden, das hänge zusammen mit der Brandschutzproblematik.
Etliche Mitarbeiter verloren
Von den einst 39 Bewohnern in Partenstein blieben in den beiden Ersatzquartieren nur 23. Deshalb hätte die Awo sie jetzt gern in einer Einrichtung zusammengelegt, doch das wollen die Senioren nicht. Auch die Mitarbeiterzahl ist nach Awo-Angaben mittlerweile von 27 auf nur noch 17 geschrumpft. Zwei Einrichtungen bedeuten mehr Personalbedarf und eine schlechtere Besetzung, denn man könne nicht gänzlich alles ausgleichen, informiert Hahn. Das führe natürlich auch zu einer Unzufriedenheit.
Die unsägliche Situation habe auch dazu beigetragen, dass Mitarbeiterinnen gekündigt hätten. Eine habe sich schon jetzt entschlossen, weiterhin in Bad Kissingen zu arbeiten und nicht wieder nach Partenstein zurückzukehren.
Zahlt die Versicherung?
Ob die Versicherung für alle drei unterschiedlichen Wasserschäden aufkommt, sei noch nicht geklärt.
Im Juni letzten Jahres waren Wasser- und Schimmelschäden in der Partensteiner Einrichtung entdeckt worden. Betroffen waren 39 Bewohner mit unterschiedlichen Pflegestufen. Im August wurden sie umquartiert: Die Schwerstpflegebedürftigen kamen ins AWO-Heim nach Mömlingen, die anderen Bewohner leben seither im Parkwohnstift in Bad Kissingen. Betreut werden sie von ihrem gewohnten Pflegepersonal aus Partenstein.
Nach umfangreicher Sanierung kam im Februar eine weitere Hiobsbotschaft: Materialschäden an Zuleitungen wurden entdeckt und zusätzlich ausgetauscht, bevor die Senioren wieder einziehen sollten. Weitere baubiologische Gutachten wurden eingeholt - und Schimmelsporen entdeckt, dieses Mal im Speisesaal und im Küchenboden der Senioreneinrichtung.
Zwischenzeitlich ist auch dort der Estrichboden ausgetauscht und nun trocknet alles aus. "Wir hoffen, dass dann in vier bis sechs Wochen alles erledigt ist", sagt AWO-Mitarbeiterin Hahn.