Am letzten Oktoberwochenende trafen sich die wackeren Überlebenskünstler aus Thüngen mit Moderator Dirk Rohrbach und Jürgen Niehus, einem Outdoor- und Survival-Trainer. Treffpunkt war Streitberg in der Fränkischen Schweiz.
Schon einige Tage vor der Reise hatten Kerstin Krause, Thomas Zygmunt, Bernd Wolf, Boris Lauer, Johannes Moser, Kerstin und Laurent Viglione, Iris und Manfred Jopp eine Ausrüstungsliste erhalten und die Rucksäcke gepackt.
Am Treffpunkt angekommen, steuerte die Gruppe eine Quelle an, an der die Wasserflaschen gefüllt wurden. Auf dem Weg zeigte Jürgen Niehus dem Team genießbare Pflanzen und Früchte, die auch probiert wurden. Dazu gehörten auch Wasserpflanzen aus dem Bach.
Auf einer bewaldeten Bergkuppe erreichte die Clique ihr Ziel. Eine geräumige Grotte mit drei Ausgängen sollte als Nachtquartier dienen. Während sich ein Teil der Gruppe auf die Suche nach brennbarem Material machte, bereiteten die anderen die Feuerstelle und das Abendessen vor. Glücklicherweise mussten sich die Thüngener nicht nur mit den Schätzen des Waldes begnügen, für Sättigung sorgten auch die mitgebrachten Konserven mit Bohnen, Mais, Tomaten und Speck.
Zum Geduldsspiel wurde das Feuermachen. Der Survival-Trainer zeigte drei Methoden, wie sich ein Feuer ohne Feuerzeug entzünden lässt. Von einem Magnesium-Stück wurden kleine Stücke abgeschabt. Indem ein Messers über einen Stein streifte, entstand Funkenflug, der die Stückchen entzündet. Dann wurde mit einem Feuerstein an Metall geschlagen. Auch hier entstehen Funken, die das Zundermaterial zum Brennen bringen. Oder mit einem Feuerbrett: Dabei wird Holz auf Holz gerieben, bis Funken entstehen und diese das Zundermaterial, das überwiegend aus Samen von Rohrkolben bestand, entzünden.
Satt und zufrieden verbrachten die Kameraden die Nacht rund um die Feuerstelle in der Grotte. Für gute Laune sorgten auch einige Flaschen Bier, die die Teilnehmer mit in die Grotte geschmuggelt hatten. Um 22 Uhr waren die Vorräte jedoch aufgebraucht und die „Waldmenschen“ mussten sich wieder dem mitgebrachten Quellwasser zuwenden.
Trotzdem schliefen besonders die männlichen Teilnehmer gut, die Frauen berichteten von „Bärenlauten“, die sie während der Nacht aus so manchem Schlafsack gehört haben wollten.
Nach einem kräftigen Frühstück mit Eiern, Speck und Zwiebeln aus der Pfanne von der Feuerstelle ging es am nächsten Morgen weiter zur Wiesent, die überquert werden sollte. Jürgen Niehus zeigte, wie sich mit Hilfe einer Plane und Ästen ein Boot bauen lässt. Der Bachlauf sollte jedoch mit Hilfe von zwei Seilen überquert werden, die über das Wasser gespannt worden waren. Nachdem Dirk Rohrbach zwei Versionen erfolgreich vorgeführt hatte, wagten sich auch einige Thüngener an die Überquerung. Thomas Zygmunt war zu übermütig, hatte bei Rohrbach nicht aufmerksam zugeschaut. Weil er die Seile nicht richtig gegriffen hatte, landete er beim ersten Versuch im Wasser. Der zweite Versuch war gespickt mit „unvorhergesehenen Kunststücken“ in der Mitte des Flüsschens. Trotzdem kam er trocken ans Ufer. Perfekt absolvierten Kerstin Krause, Laurent Viglione und Boris Lauer die Übung und der Beifall der Gruppe gehörte ihnen.
Eingefädelt hatte den Gewinn Kerstin Krause. Bayern 3 veranstaltete verschiedene Unternehmungen, für die sich Gruppen bewerben konnten. Kerstin Krause hatte sich im Namen der „Hot Bauers“ für mehrere Ausflüge beworben. „Wir sind keine Survival-Spezialisten – ich hätte auch gerne das Musical-Wochenende in London gewonnen“, sagt sie. Nach ihrer Bewerbung wurden die „Hot Bauers“ schließlich am 10. September aufgefordert, sich telefonisch beim Sender zu melden. Mehrere Mitglieder der Gruppe hatten es versucht. Live in die Sendung schafften es Kerstin Krause und Thomas Zygmunt und mussten in zehn Sekunden die Frage des Moderators nach dem „nichtwachen Jutebeutel“ beantworten.
Der Name „Hot Bauers“ hat übrigens keinen tieferen Sinn. Er soll nur ausdrücken, dass „wir eine aktive (hot) Clique mit mehr als 20 Personen aus dem ländlichen Thüngen (Bauers) sind“. Leider konnten sie nicht alle an der Survival-Tour teilnehmen.