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LENGFURT: Sieben Kinder und 14 Enkel gratulierten

LENGFURT

Sieben Kinder und 14 Enkel gratulierten

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    80. Geburtstag: Cäcilie Pietsch feierte in Lengfurt und Bürgermeister Norbert Endres gratulierte der vitalen Dame.Foto: Privat
    80. Geburtstag: Cäcilie Pietsch feierte in Lengfurt und Bürgermeister Norbert Endres gratulierte der vitalen Dame.Foto: Privat

    (ay) Eine spannende und bewegte Lebensgeschichte kann die vitale Jubilarin erzählen. Sie hat den Schalk im Nacken und steckt bei aller Bescheidenheit voller (Selbst-)Ironie. In der Fahrstraße in Lengfurt feierte Cäcilie Pietsch bei guter Gesundheit ihren 80. Geburtstag.

    Am 12. März 1930 in Brünn (Mähren) als Cäcilie Greger geboren, wuchs sie in Tracht, Kreis Nikolsburg/Mähren auf und ging dort zur Schule. Sie wollte Lehrerin werden, aber in den Kriegsjahren war daran nicht zu denken. In den letzten Kriegstagen musste die Familie fliehen und kam über Reichenau bei Linz/Österreich und die Gegend von Deggendorf zu den Geschwistern des Vaters in die Gegend von Osterburken, später durch Ortstausch mit einer Flüchtlings-Familie nach Urspringen.

    Wenig später ging die Jubilarin als Haushaltshilfe nach Ansbach, arbeitete dann in einem Krankenhaus in Osterburken/Buchen. Sie fand eine Stelle in der Gastronomie, erst in Nordbaden, dann im Schloss Bürgel/Schwarzwald als Serviererin. Einem österreichischen Bürger hatte sie es nach einem Streit über das richtige Wiener Schnitzel zu verdanken, dass sie für drei Jahre nach Düsseldorf kam als Bedienstete von Dr. Hahn, Verkaufsdirektor bei Auto-Union.

    „Torschlusspanik“ meint sie mit einem Lachen zu ihrer Heirat 1957. „Ausgerechnet einen Preußen hab ich bekommen, schwarze Haare und schwarze Augen“: Hasso Pietsch aus Königsberg/Ostpreußen, der als Verkaufsreisender von Düsseldorf aus unterwegs war. Sie heiratete in Düsseldorf, zog bald als mittlerweile dreifache Mutter nach Urspringen zurück, wo sie dann später mit insgesamt sechs Söhnen und einer Tochter erst in einem Behelfsheim wohnte, 1970 ein Haus baute.

    Auf einer Wiese nebenan und dem einheimischen Sportplatz trainierte sie Fußball mit den Söhnen, die später alle sechs gemeinsam in einem Team (in Roden) aufliefen, und mit der Schwester als Torhüterin auch in einer Urspringer Freizeitmannschaft. Anfang der 90er zog sie zu einem der Söhne nach Marktheidenfeld; seit fünf Jahren lebt sie in Lengfurt.

    Die Jubilarin ist begeisterte Senioren-Tänzerin, auch Square Dance. Der ganze Marktheidenfelder Tanzverein gratulierte. Sie macht Gymnastik, ist im VdK, dem Roten Kreuz und der Versehrtensportgruppe VSG Marktheidenfeld und geht gerne zum Kegeln. Sie reist gerne und unternimmt bald eine Flussfahrt auf der. Ihr ansteckendes Lachen lässt kein Gespräch langweilig werden. Wenn etwas gelungen ist, sagt sie oft mit Augenzwinkern „ich bin die Beste“. Oft besucht sie ihre Kinder und die mittlerweile 14 Enkelkinder, die alle nicht sehr weit entfernt wohnen.

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