"Wir haben schon Anfragen", berichtet Bauunternehmer Gerhard Preißner im Gespräch mit der MAIN-POST, der bereits in Wiesentheid ein ähnlich konzipiertes Altenpflegeheim baute. Rund 5000 Quadratmeter Wohnnutzfläche wird das Heim haben, aufgeteilt in 99 Zimmer, 66 davon sind Doppelzimmer. Preißner rechnet mit 128 Bewohnern. Noch während der Bauphase werden ab dem 1. Juli zwei Büros im Altenheim besetzt.
Derzeit wird auf dem hinteren Viertel des dreistöckigen Gebäudes der Dachstuhl aufgerichtet. In den anderen drei Abschnitten laufen parallel die Installationsarbeiten. Das Dach selbst ist als Mansardendach mit 48 Erkern und Gauben sehr aufwendig und kostet eine halbe Million Euro. Insgesamt investiert Gerhard Preißner neun Millionen Euro in Zellingen. Mit vielen Gewerken, wie beispielsweise der Gasheizung, beauftragte der Bauherr zur Freude von Bürgermeister Karl Mühlbauer örtliche Firmen. Ein heimisches Unternehmen bietet Gewähr dafür, dass Störungen schnellstmöglich behoben werden können.
Den Pflegedienst für das Heim organisiert Preißner selbst, die Leitung wird seine Ehefrau Maria Preißner übernehmen. Bei Vollbelegung werden mindestens 60 Mitarbeiter benötigt. Untergebracht wird die Verwaltung mit Rezeption im Erdgeschoss des Heimes. Außerdem kommen hier die Küche, der große Speisesaal, ein Kiosk und die beschützende Abteilung für Demenzkranke mit 24 Plätzen unter.
Im Obergeschoss wird eine 120 Quadratmeter große Terrasse zum Main hin gebaut. Neben den Pflegezimmern, die auch im ersten und zweiten Dachgeschoss Platz finden, sind zwei Therapieräume geplant. Das erste Dachgeschoss wird mit einem Gymnastikraum, der Kapelle und einem Friseur bestückt, im zweiten Dachgeschoss baut Preißner einen 110 Quadratmeter großen Wintergarten sowie einen Gemeinschaftsraum.
Während das Altenheim direkt an der Badstraße entsteht, sind die Appartements zum Betreuten Wohnen am anderen Ende des früheren Fußballplatzes, also am Main, geplant. Dazwischen bleibt Platz für einen kleinen Park, der für Bewohner beider "Seiten" gedacht ist. Ein kleiner Teil davon wird eingezäunt, als Garten für die Bewohner der beschützenden Abteilung des Heimes.
"Über die Hälfte unserer 36 Appartements ist verkauft, für weitere 15 Prozent gibt es Interessenten. Wir starten durch", sagt Rainer Eckert, Firmenchef der Eckert und Partner GmbH aus Zell, die Bauträger für das Betreute Wohnen ist. Es gibt Ein-bis Dreizimmer-Appartements. Etwa die Hälfte der Käufer wolle direkt nach Fertigstellung, die zum 31. Dezember 2004 zugesichert ist, selbst einziehen.
Zur Seniorenpark-Residenz, die Eckert und Partner als dreistöckiges Gebäude mit Eingang in der Mitte parallel zum Radweg baut, gehören ein großes Café, zwei Gemeinschaftsräume und eine Bibliothek mit Musikzimmer. Ein Besucher-Appartement kann zur Übernachtung tageweise angemietet werden. Das Konzept der Seniorenwohnanlage setzt darauf, dass die älteren Menschen nicht nur versorgt sein, sondern auch etwas erleben wollen. Da schon bald auch im Ruhestand der Zugriff auf das Internet selbstverständlich sein wird, gibt es sogar ein Internet-Café und jedes Zimmer hat neben Telefon- und TV-Anschluss auch einen Internet-Zugang.
"Versorgt sein" bedeutet im Seniorenpark Zellingen, dass es einen Grundservice gibt, der monatlich pauschal zu bezahlen ist. Dazu gehören eine Rufbereitschaft rund um die Uhr für Notfälle, die Nutzung der Gemeinschaftseinrichtungen, Kontrolle der Wohnungen während eines Urlaubs oder bei Krankheiten, der Rezeptionsdienst, Informationen über Freizeitangebot und Beratung. Zusätzlich mögliche Wahlleistungen sind beispielsweise Reinigung der Wohnung und Essensversorgung durch die Küche des benachbarten Pflegeheimes.
Falls es altersbedingt gesundheitlich bergab geht, ist bis zur Pflegestufe zwei vorübergehend Pflege in der Wohnung möglich. Aufgrund eines Kooperationsvertages, den Preißner und Eckert abschließen, haben die Käufer einer Immobilie im Seniorenpark zudem das Recht, ins Pflegeheim aufgenommen zu werden. Auf einer eventuellen Warteliste stünden sie immer ganz oben.