Nach zwei Jahren coronabedingtem Ausfall gab es in Karlstadt endlich wieder die beliebte Sommerreihe "Musik in Historischen Häusern und Höfen". Als Kulisse diente diesmal der schöne Garten der so genannten "Schwenk-Villa", für beste Musik sorgte die tolle Jazzformation "No Nonsense Band", die den über 200 Gästen Leckerbissen für die Ohren mit Jazz aus den wilden 20er-Jahren des vorigen Jahrhunderts bescherten.
Das musikalische Menü der vier Musiker aus Würzburg war bestimmt von Zutaten mit allerhöchstem Wiedererkennungswert: Zum Aperitif der Klassiker von den Andrew Sisters "Bei mir bist du schön!" und dem nicht weniger populären "Mac The Knife". Dann gab es fetzigen Sound mit "Down By The Riverside" oder dem beliebten Song aus dem Dschungelbuchfilm "Ich wär so gern wie du-uuuh". Im Hauptteil ging es fröhlich beschwingt weiter mit George Gershwin und Duke Ellington und Kostproben aus dem ersten Film von "Starwars".
Auch leise Töne
Aber die No Nonsens Band kann auch leise und smooth mit Blues wie "Blue Room" oder dem schönen Swing "You Are My Sunshine". Zum Dessert kredenzten die vier Musiker einen weiteren Ohrwurm "Oh when The Saints" Das begeisterte Publikum gab aber nicht so schnell nach und bekam so drei Zugaben von der No Nonsense Band.
Sie bezeichnen sich gerne als die drei Herren mit Dame. Peter Thoma begeistert auf seinem Sopransaxophon und übernimmt den Lead-Gesang mit erstaunlichem Spektrum in den Tonlagen. Nadine Winziers singt oft den Gegenpart, Solo oder zweite Stimme und bekommt mit ihrem Sound auf dem Tenorsax viel Zwischenapplaus. Sie ist auch mit trockenem Humor für die Moderation zuständig.
Besondere Akzente gibt Benedikt Schraut mit seiner Trompete. Eigentlich kaum erkennbar gelingt es ihm zusätzlich, durch einfaches Fingerschnippen Kontrapunkte zu setzen und den Gesamtklang toll abzurunden. Felix Himmler sorgt am Bass nicht nur für den Rhythmus, er ersetzt gewissermaßen auch die Percussion und sorgt mit flotten Läufen für einen beschwingten Groove.
Besonderes Garten-Ambiente
Zu dem bestens aufgelegten Jazzquartett passte hervorragend das besondere Ambiente des Gartens der Schwenk-Villa, die wie die meisten gespielten Stücke aus den goldenen, wilden oder "roaring" Twenties stammt. Als Direktorenwohnhaus gebaut, wurde hier im April 1945 von der amerikanischen Militärregierung der "OK-Club" eingerichtet und zwei Jahre später durften Karlstadter Musiker dort selbst Jazz spielen. Jetzt waren die derzeitigen Mieter, die Familie Karl und Yvonne Schneider, die Gastgeber.