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Sozialer Vordenker mit Herz und scharfem Verstand

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Sozialer Vordenker mit Herz und scharfem Verstand

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    "Ich wollte doch weiterkommen" - und er kam weit. Der 1927 in Düsseldorf geborene Renkhoff erlernte den Beruf des technischen Zeichners, musste dann jedoch als 17-Jähriger in den Krieg ziehen. Nach einer Verwundung folgten Lazarett und Kriegsgefangenschaft. Als er 1945 frei kam, blieb ihm sein Traum - ein Ingenieur-Studium - verwehrt. Aber Hans-Wilhelm Renkhoff ließ sich nach all den entbehrungsreichen Jahren nicht unterkriegen und begann eine Maurerlehre.

    In Abendlehrgängen bildete er sich zunächst in einem Industrieunternehmen für Antriebstechnik weiter, bevor er am 1. Juli 1955, zusammen mit Karl-Friedrich Wagner, die Firma Warema in Marktheidenfeld gründete. Nach dem plötzlichen Tod seines Geschäftspartners übernahm Renkhoff 1958 die alleinige Geschäftsführung. Es folgten Jahre der stetigen Expansion: Aus dem anfänglichen 13-Mann-Betrieb wurde der heute führende Hersteller für Sonnenschutz in Europa mit 2300 Beschäftigten.

    Mit der Gründung einer Tochtergesellschaft im sächsischen Limbach-Oberfrohna leistete Hans-Wilhelm Renkhoff 1991 seinen Beitrag zur deutschen Wiedervereinigung. Ein Jahr später wurde die Renkhoff AG als Holding für die vier Gesellschaften, Warema Renkhoff GmbH, Warema Sonnenschutztechnik GmbH, Warema Kunststofftechnik und Maschinenbau GmbH und Warema electronic GmbH gegründet. Erst fast 72 Jahre alt, trat Renkhoff kürzer. 2001 wurde seine Tochter, Angelique Renkhoff-Mücke, Vorstandsvorsitzende der Renkhoff AG. Mit seiner behutsamen Art schafft es Renkhoff, dass der nicht ganz einfache Generationswechsel glückt.

    Aus- und Weiterbildung waren dem Jubilar immer ein wichtiges Anliegen. Die Renkhoff AG kooperiert auf vielfältige Weise mit der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt, entwickelt unter anderem Sondermaschinen in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Maschinenbau und bietet Praxisbezug im Rahmen von Diplom-Arbeiten. Der Unternehmer aus Leidenschaft dachte stets zuerst an seine Mitarbeiter, die er stets förderte, heißt es in der Firmenmitteilung.

    Regelmäßige Weiterbildungen seien im Unternehmen aus Marktheidenfeld eine Selbstverständlichkeit. Startpunkt hierfür war 1986 die Errichtung einer Lehrwerkstatt mit firmeneigenem Bildungsprogramm. Viele, auch leitende Mitarbeiter haben als Lehrling begonnen und halten dem Unternehmen jahre- oder sogar jahrzehntelang die Treue.

    Neben dem Wohl seiner Belegschaft sei dem Jubilar auch immer die Allgemeinwohl am Herzen gelegen. Gerne teile er sein Wissen und seine Erfahrung und sei ein großzügiger Förderer von Sportvereinen und sozialen Einrichtungen.

    Sein soziales Engagement brachte dem sechsfachen Vater zahlreiche Ehrungen ein. So ist er unter anderem Träger des Bundesverdienstkreuzes und des Bayerischen Verdienstordens sowie Ehrensenator, Ehrendoktor und Ehrenbürger von Marktheidenfeld. Er wurde als "sozialer Vordenker", "Mann mit scharfem Verstand" sowie als "großherziger Mäzen" gewürdigt.

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