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OBERNDORF: Spessarter „Rattel“ ließen es krachen

OBERNDORF

Spessarter „Rattel“ ließen es krachen

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    Als Sherlock-Holmes-artige Detektive gingen die Tanzkids auf die Bühne.
    Als Sherlock-Holmes-artige Detektive gingen die Tanzkids auf die Bühne. Foto: Fotos: Ernst Dürr

    Ein Feuerwerk der guten Laune und des närrischen Humors zündeten die Aktiven des Oberndorfer Carnevalvereins (OCV) „Die Rattel“ am Freitag und Samstag in der voll besetzten und frisch renovierten Aula in Oberndorf. Sie ließen es so richtig krachen und boten eine farbenfrohe und unterhaltsame Narrenschau.

    Seele der Veranstaltung war der bewährte Sitzungspräsident Thomas Väth, unterstützt von seinem Stellvertreter Dominic Bauer. Väth, der kürzlich erst in der BR-Fernsehsendung „Närrische Weinprobe“ vor überregionalem Publikum auftrat, stieg zusätzlich zur Sitzungsleitung in die Bütt und begeisterte dort mit Gesang und Gitarrenspiel. Dabei bediente er seine Lieblingsthemen Alkohol, Figur und Essen. Intensiv widmete er sich seinen inneren Werten mit den Liedern „Einen Magen wie diesen“ und „Eine neue Leber ist wie ein neues Leben“ besang. Zu einem Gastauftritt kam seine Gattin Nicole auf die Bühne und sang ihm derbe Worte zu zärtlichen Weisen.

    Die Jüngsten beginnen

    Nach der aktivierenden Eröffnung durch „Spessartjägerin“ Natascha Väth und den farbenprächtigen Einzug von Garden, Elferrat und Prinzenpaar begrüßte OCV-Präsident Thomas Fuhrmann die Gäste und stimmte sie auf den Abend ein. Den ersten Auftritt hatten die Jüngsten: Die „Tanzkids“ waren als Detektive mit viel Energie und Freude einem Schatz auf der Spur. Danach zeigten die Nachwuchstalente Emma Gräder und Adrian Väth mit ihrem selbstbewussten Vortrag, dass Schule durchaus „cool“ sein kann. Als Gärtner fragte Jens Rüppel, warum im Wald „Pilse“ stehen und gab gleich die Antwort: Weil „Tannen zapfen“. Wie immer trugen die Tänzerinnen von Nachwuchsgarde, Prinzengarde und Elferratsgarde – alle neu eingekleidet – mit ihren schmissigen Auftritten zur Unterhaltung der Gäste bei.

    Auch die Sitzungskapelle „Happy Music“ aus Oberndorf überzeugte. Tanzmariechen Zoe Tajtl wirbelte akrobatisch in einem Solotanz der Extraklasse über die Bühne.

    Das Prinzenpaar Alexandra I. und Sven I., bürgerlich als Ehepaar Pfister von der gleichnamigen Esselbacher Metzgerei bekannt, gab in seiner Regierungserklärung seinen Untertanen im Rattelreich wichtige Vorgaben für die närrische Zeit. So darf künftig nach dem Bischbrunner Rekordergebnis von 22 Prozent für die AfD und 38,5 Prozent für die CSU dort bei offiziellen Anlässen das Lied „Schwarzbraun ist die Haselnuss“ gesungen werden.

    Zudem führten die Hoheiten eine „atmende Obergrenze“ für Elferräte ein: solange diese noch atmen, darf bedenkenlos Zwetschenschnaps nachgefüllt werden. Fachlich versiert ordneten sie an, dass in den ortsansässigen Metzgereien unter den Namen „Strammer Max“ und „Blaue Zipfel“ luststeigernde Produkte verkauft werden sollten, damit im Grund in den nächsten Jahren genügend Kinder gezeugt würden.

    Frauen in der Toilette

    Kneipenwirt Hajo Schluck (André Seitz), der schon im vergangenen Jahr von Norddeutschland zu den „Rattelsäuen“ gereist war, bekannte, dass er aus dem Töpferkurs geworfen wurde, weil er sich im Ton vergriffen hatte. Sein Vortrag mit einer Vielzahl hintersinniger Anspielungen wurde vom Publikum mit einer donnernden Rakete belohnt. Ebenso der des „Dicke-Backen-Musikanten“ Helmut Hofmann mit Bariton, der bei den Prunksitzungen kaum noch wegzudenken ist.

    Der Ehrensitzungspräsident kokettierte mit seinem Alter und wünschte sich nach dem Motto „lieber Playstation als Intensivstation“ ein Wii-Spiel „World of Schnabeltasse“.

    Im vielbejubelten Sketch „Damenklo“ wurde das das den Männern normalerweise verborgene Geheimnis gelüftet, was Frauen tun, wenn sie gemeinsam aufs Klo gehen. Dabei waren unterschiedlichste Typen des weiblichen Geschlechts vertreten, von schickimicki und bodenständig-derb bis zur dealenden Klofrau Olga.

    Seit Jahren gehören zu OCV-Prunksitzungen von Harry Horn liebevoll und gekonnt gedrehte Filme. Diesmal ermittelte „James Blond“. In der Hauptrolle suchte Hans-Peter König verschiedene lokale Drehorte vom Wachengrund bis zur Straßlücke auf, bis er schließlich bei den Hädefelder Lorbsern einen gestohlenen OCV-Koffer wiederfand.

    Urkomisch agierten Dominic Bauer und Christian Englert als „Engel und Bauer“. Mit morbidem Humor und bizarren Personen und Kreaturen lud das OCV-Männerballett als „Addams-Family“ zur Monsterparty ein, bevor Frank „Jack“ Schwab, bekannt aus der BR-Fernseh-Sendung „Franken Helau“, in seiner Paraderolle als „Rattelsau“ aus seinem Leben als Wappentier des OCV erzählte. Die Showtanzgruppe lud mit verführerischen Kostümen zu einem „Breakfast at Tiffany?s“ ein, bevor beim großen Finale Thomas „Schmied“ Väth mit allen Mitwirkenden das OCV-Lied sang.

    Die dritte Prunksitzung des OCV findet am Samstag, 3. Februar, ab 19 Uhr gemeinsam mit dem Spielmannszug in der Esselbacher Spessarthalle statt. Weitere Termine: Sonntag, 4. Februar, Faschingsnachmittag der Garden in der Aula in Oberndorf, am Dienstag, 13.Februar, Faschingszug, und Samstag, 17. Februar, Heringsessen im Gasthaus „Zur Bürgerstube“ in Oberndorf.

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