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Spitzentechnik auf dem Lande

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Spitzentechnik auf dem Lande

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    Spitzentechnik auf dem Lande: Eine Adresse für gebündeltes Know-how ist seit zwei Jahren Obere Hofäcker 10 in Hafenlohr. In der dortigen Betriebshalle hat sich der Werkzeugmachermeister Peter Huber mit seinem kleinen Dienstleistungsbetrieb Huber-tec Laser-Präzisions-Schweißen eingemietet. Klein, aber oho. Er und ein einziger fester Mitarbeiter schmeißen den Laden. Seine Frau macht die Buchführung. Das bedeutet durchschnittlich 15 Stunden Arbeit pro Tag, erzählt Peter Huber gelassen. "Ich komme ganz gut mit sechs Stunden Schlaf aus. Wenn's am Wochenende mal acht sind, ist das pure Erholung."

    Den Schritt in die Selbstständigkeit bereut Huber aber nicht: "Ich würd's jederzeit wieder so machen", sagt der heute 33-Jährige. Man dürfe sich allerdings keine Illusionen machen. Selbstständig zu sein, bedeute zwar sein eigener Chef zu sein, aber von alleine laufe das Geschäft nicht. Man müsse selbst auf potenzielle Kunden zugehen und sie von dem eigenen Leistungsangebot überzeugen. Von alleine passiere fast gar nichts - wenn auch letztlich viel über Mundpropaganda funktioniere.

    Außerdem will die finanzielle Seite wohl bedacht werden, so Huber. Der gebürtige Michelriether war lange Jahre bei einem großen Industriebetrieb Vorarbeiter. Dort lernte er das Laserschweißen kennen. Schon länger spielte er mit dem Gedanken, sich mit dieser innovativen Technik selbstständig zu machen. Doch die Geldfrage blieb das eine ums andre Mal ungelöst. Schließlich fand er zwei fähige Unterstützer, einen Steuer- und einen Unternehmensberater, die mit ihm ein schlüssiges Finanzierungskonzept ausarbeiteten. "Ich hatte auch Glück. Vor wenigen Jahren ging es wirtschaftlich noch nicht so schlecht, und die Banken ließen sich von dem Hightech-Charakter unseres Unternehmens überzeugen", erinnert sich der zweifache Vater. Die Gesamtinvestitionssumme lag bei über 400 000 Euro.

    Huber-tec verfügt über zwei Lasergeräte (siehe unten stehenden Text). Da Laser große Hitze erzeugen, musste Huber auch eine enorm teure Kühlanlage dazu stellen. "Sie müssen sich vorstellen, die effektive Laserleistung beträgt ein Kilowatt, die des Kühlgeräts aber elf Kilowatt." Weil Kühlung und Laser sehr viel Strom verbrauchen, hatte Huber einen Standort zu wählen, der nahe einer Elektrizitätsquelle liegt. "Ich fuhr durch die Gewerbegebiete des Landkreises und landete schließlich in Hafenlohr. Hier konnten wir eigene Leitungen zum nahen Stromhäuschen legen und mussten keinen Trafo anschaffen."

    Huber und seine Frau haben es geschafft. Der Wahl-Birkenfelder: "Wir sind zufrieden. Das ist das Wichtigste." Inzwischen habe man etwa 50 feste Stammkunden aus dem gesamten Bundesgebiet, einige auch aus Frankreich und den Niederlanden. Ein Teil der Auftraggeber stamme aus der Werkzeug- und Formenbaubranche. Hier kämen immer wieder ganz kurzfristig Aufträge rein. "Wir stehen auf Abruf bereit." Der andere Teil der Aufträge komme aus der Industrie. Für jene verschweiße Huber-tec vor allem Serienteile. So werden Stücke für den Motoren- und Turbinenbau sowie die Feinwerk- und Medizintechnik bearbeitet.

    "Viele wissen nichts von den Vorteilen des Laserschweißens. Da müssen wir noch viel Aufklärungsarbeit leisten", sagt Huber.

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