Um die Wasserversorgung in Marktheidenfeld in Zukunft sicherzustellen, hat der Stadtrat vor vier Jahren ein Strukturkonzept beschlossen, das verschiedene Maßnahmen enthält. Eine davon waren die Versuchsbohrungen für einen dritten Brunnen im Wasserschutzgebiet Obereichholz, wie Baumamtsleiter Andreas Burk am Donnerstag dem Stadtrat erklärte. Der Auftrag dazu wurde bereits vergeben, aktuell laufen noch Abstimmungen mit der Naturschutzbehörde. Wegen personeller Ausfälle habe sich alles etwas verzögert.

Ein weiterer Punkt war eine Aufbereitungsanlage für die Obereichholz-Brunnen sowie ein neues Wasserwerk. Das derzeitige Wasserwerk wurde laut Burk beim Bau eigentlich nur als Provisorium errichtet, weshalb jetzt größere Sanierungsarbeiten nötig wären. Deshalb habe man überlegt, mit der Aufbereitungsanlage auch gleich ein neues Wasserwerk zu bauen.
Machbarkeitsuntersuchung für 35.000 Euro an Planungsbüro vergeben
Als möglichen Standort hat die Verwaltung laut Burk ein städtisches Grundstück am Nordring 10a ins Auge gefasst, das unterhalb des Wasserschutzgebiets Obereichholz liegt. Dazu hat die Stadt bereits Gespräche mit dem Landratsamt geführt, das auch eine Erlaubnis in Aussicht gestellt habe, da das Vorhaben privilegiert ist. Eine artenschutzrechtliche Prüfung hat auch schon stattgefunden.

Um den Standort genauer zu erkunden, hat der Stadtrat am Donnerstag eine Machbarkeitsuntersuchung an das Ingenieurbüro PfK in Ansbach in Auftrag gegeben. Das Büro soll für insgesamt 35.429 Euro außerdem die Planungsgrundlagen, mögliche Kosten und Fördermöglichkeiten ermitteln.
Nitratwerte lagen teils über den Grenzwerten
Mit der Aufbereitungslage sollen die Nitratwerte im Trinkwasser gesenkt werden, die besonders beim zweiten Obereichholz-Brunnen immer wieder über den Grenzwerten lagen. Auch ein aktives Schutzgebietsmanagement soll dafür sorgen, dass die Werte sinken. Hierzu wurde ebenfalls eine Untersuchung zur Risikobewertung des Gebiets beauftragt, die in den kommenden Wochen starten soll, so Burk.
Die zwei Obereichholzbrunnen werden von der Stadt betrieben und beliefern die Kernstadt. Ein Teilbereich der Stadt sowie die Stadtteile Marienbrunn, Glasofen, Altfeld, Michelrieth und Oberwittbach werden hingegen von der Wassergruppe Marktheidenfeld versorgt. Der Stadtteil Zimmern hat eine eigene Wasserversorgung, die von der Stadt unterhalten wird.