Einmütig sprechen sich der Marktheidenfelder Stadtrat und Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder dagegen aus, den OP-Bereich und die Notaufnahme im Kreiskrankenhaus Marktheidenfeld noch in diesem Jahr zu schließen.
Stadtrat Ludwig Keller (Freie Wähler), zugleich einer der Sprecher der Bürgerinitiative proMAR, hatte seine Stadtratskollegen aufgefordert, eine entsprechende Resolution an den Landkreis zu senden, die im Kreistag behandelt werden soll. Sie wurde einstimmig verabschiedet.
Für eine ärztliche Versorgung vor Ort
Im zweiten Teil der Resolution fordert der Stadtrat, im Nachnutzungskonzept des Landkreises für das Kreiskrankenhaus Marktheidenfeld „eine Einrichtung zu verankern, die den Menschen, die außerhalb der Praxiszeiten ärztliche Hilfe benötigen, eine entsprechende Anlaufstelle vor Ort sichert“. Etwa 50 Zuhörer applaudierten dem Rat für seine Entscheidung.
Christian Menig (CSU) dankte Keller für seine Vorlage, die „100-prozentig passt“. Menig sitzt selbst im Werkausschuss des Kreistags, der die Beschlüsse über das Klinikum berät und vorbereitet. Er erklärte, dass er, wenn nicht entsetzt, so doch überrascht gewesen sei von den Plänen der Klinikleitung. Menigs Forderung: „Das kann so nicht umgesetzt werden.“
Der Kreistag entscheidet
Hermann Menig (SPD), ebenfalls Kreisrat, stimmte mit Keller und Menig überein, gab aber zu bedenken, „dass wir nicht viel zu melden haben“. Klinikreferent Gregor Bett habe die Aufgabe, das Klinikum in diese Richtung zu lenken. „Er macht es nicht verkehrt; das ist sein Auftrag“, meinte Menig. Nur hätte der Kreistag noch gar keine Gelegenheit gehabt, in einer Sitzung darauf zu reagieren.
Dem entgegnete Burkhard Wagner (Freie Wähler): „Der Kreistag hat die Kontrollfunktion.“ Es sei höchste Zeit, Bett zurückzupfeifen.