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Stetten: Stettener Narren präsentieren den "Lump und die Tänzerin"

Stetten

Stettener Narren präsentieren den "Lump und die Tänzerin"

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    Jonas I. und Monja I. sind das neue Prinzenpaar des Carnevalsclub Stetten. Im Bild von links: Sitzungspräsident Florian Burkard, Monja Schießer, Jonas Rodi, erster Gesellschaftspräsident Frank Steinmetz und zweiter Gesellschaftspräsident Jürgen Zink.
    Jonas I. und Monja I. sind das neue Prinzenpaar des Carnevalsclub Stetten. Im Bild von links: Sitzungspräsident Florian Burkard, Monja Schießer, Jonas Rodi, erster Gesellschaftspräsident Frank Steinmetz und zweiter Gesellschaftspräsident Jürgen Zink. Foto: Günter Roth

    Sie sind das 36. Prinzenpaar des Carnevalsclub Stetten (CCS) und eine vorzügliche Mischung aus fränkischem Gemüt und oberschwäbischem Temperament. Mit jugendlichem Charme und einer mitreißenden Antrittsrede eroberten die neuen Regenten Jonas I. (Rodi) und Monja I., (Schießer) augenblicklich die Herzen der Stettener Narren im Rahmen der 9. Närrischen Weinprobe in der stilvoll geschmückten Mehrzweckhalle.

    Eigentlich wollte der oberschwäbische Jonas in Stetten nur seinem Job nachgehen bei einer Firma für Kühlsysteme und außerdem bei der Spielvereinigung Fußball spielen. Doch dann traf er auf die Stettenerin Monja und beide "traf dann Amors Pfeil", wie die Proklamation verriet. Alle zwei sind schon mit dem Faschingsvirus angesteckt, aber "in Oberschwoba hoißt des net Fasching, sondern Fasnet!", belehrte der Prinz seine Narrenschar. In seiner Heimat ist er als "Lump" in der Lumpenkapelle an der Tuba ein gefragter Mann. Seine Prinzessin Monja tanzt schon seit Kindesbeinen beim CCS, zunächst in der Purzelgarde und jetzt beim Showtanz. Vor 16 Jahren war auch schon ihre Tante Stettener Prinzessin. Im "wahren Leben" ist sie Physiklaborantin.

    Stettener sind schon lange schräge Dialekte gewohnt 

    In ihrer Proklamation gingen die beiden mit köstlichem Humor auf die sprachlichen Unterschiede zwischen Franken und Schwaben ein, wobei deutlich wurde, dass die Stettener schon lange schräge Dialekte gewohnt sind, da sie "lange Zeit von einem Österreicher angeföhnt" worden sind. Wolfgang Ösi Friedl war Sitzungspräsident des CCS. Als dann das Paar von "Ösis Erben" angesprochen wurde, haben sie schließlich ja gesagt, denn Monja wollte schon immer mal Prinzessin sein.

    Nach der Vorstellung des neuen Prinzenpaares und der offiziellen Zepterübergabe dankte der Gesellschaftspräsident Frank Steinmetz den Regenten der Session 2018/19 Stefan Höfling und Franziska Mehling für eine tolle Zeit. Die beiden erinnerten sich gerne an die Höhepunkte, als sie bei beiden Stettener Prunksitzungen am Ende immer die Hallentüre abgeschlossen hätten. Mit einem Augenzwinkern an den Winzerverein fragten sie an, ob dieser nicht ein Weinprinzenpaar brauche.

    In gereimter Form begrüßte der Sitzungspräsident Florian Burkard die vier Kandidaten für die Bürgermeisterwahl im nächsten Jahr. Allerdings waren mit Michael Hombach und Armin Beck nur zwei von ihnen anwesend. Burkard führte auch in gewohnt lockerer Manier durchs Programm des Abends, in dessen Verlauf auch die närrischen Gäste aus Karlstadt, Heßlar und Hundsbach ihre Aufwartung machten und das neue Prinzenpaar begrüßten.

    Männer-Bashing: Gatte als Problemmüll, der schmutzt, flust und den Kühlschrank leer frisst

    Eine "Närrische Weinprobe" war für den Abend angesagt und so mag es auch akzeptabel sein, dass diese durch eine Mittelfränkin mit preußischen Wurzeln durchgeführt wurde. Die Kabarettistin Claudia Bill aus Effeltrich bei Erlangen stellte nicht nur die fünf Weine vor, sondern unterhielt auch mit verschiedenen Beiträgen.  In einem recht derben und teilweise auch zotigen Auftakt, betrieb sie heftiges Männer-Bashing, schwadronierte über die ehelichen Fähigkeiten ihres Gatten, der als Problemmüll schmutzt, flust und den Kühlschrank leer frisst.

    Als Ortsbäuerin Marie unterhielt die Kabarettistin Claudia Bill aus Effeltrich mit rustikalen Sketchen.
    Als Ortsbäuerin Marie unterhielt die Kabarettistin Claudia Bill aus Effeltrich mit rustikalen Sketchen. Foto: Günter Roth

    In den späteren Auftritten gab es dann doch einige spritzige Sketche mit Erlebnissen beim Arzt und mit Konflikten um die fränkisch-preußische Mentalität und Sprache. Als Ortsbäuerin Marie konnte sie dann wirklich punkten, bei der herrlichen Geschichte um die ausgezuzelte Sahnetorte tobte der Saal. Als sie zum Schluss eine charmante Hommage an Franken sang, gab es stehenden Applaus. Bemerkenswert waren die Gesangsbeiträge als Chansons mit spritzigen Texten wie "Zähne in der Nacht".

    Als Besonderheit stellte der CCS in diesem Jahr mit "Akropolis adieu" ein außergewöhnliches Sessionsmotto mit passendem Orden vor. Nachdem der Wirt der Werntalklause Jordanis Athanasiadou nach 38 Jahren zum Jahreswechsel das Lokal an einen Nachfolger übergibt, wurde ihm beides zu Ehren gewidmet. Zur Närrischen Weinprobe in Stetten gehört seit geraumer Zeit auch die Gruppe "famos" mit der Sängerin Conny Morath, dem Gitarrist und Sänger Stephan Schmitt sowie dem Bassisten Tommy Kraft und dem Percussionisten Sebastian Landsleitner.

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