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Burgsinn: Teuerste Burgsinner Eiche erzielte Erlös von 5865 Euro

Burgsinn

Teuerste Burgsinner Eiche erzielte Erlös von 5865 Euro

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    Die Verantwortlichen des  Gemeindewaldes Burgsinn strahlen um die Wette: Bei der Eichensubmission konnte wiederum ein Spitzenwert für den Gemeindesäckel erzielt werden. Das Bild an der "Braut" zeigt vorne Betriebsleiter Hans-Peter Breisch (links) und Bürgermeister Robert Herold sowie die Forstbediensteten des Marktes.
    Die Verantwortlichen des  Gemeindewaldes Burgsinn strahlen um die Wette: Bei der Eichensubmission konnte wiederum ein Spitzenwert für den Gemeindesäckel erzielt werden. Das Bild an der "Braut" zeigt vorne Betriebsleiter Hans-Peter Breisch (links) und Bürgermeister Robert Herold sowie die Forstbediensteten des Marktes. Foto: Jürgen Gabel

    Mit einem guten Durchschnittspreis sorgte die diesjährige Eichensubmission aus dem Burgsinner Gemeindewald für ein erfreuliches Ergebnis. Betriebsleiter Hans-Peter Breisch und der beim Fototermin erkrankte Revierförster Lukas Reith freuten sich über einen respektablen Durchschnittspreis von 775 Euro pro Festmeter (fm). Bürgermeister Robert Herold relativierte den um 60 Euro unter dem Niveau des Vorjahres liegenden Preis damit, dass 2019 der Anteil an hochwertigeren Eichen einfach höher war. "Wir können nicht jedes Jahr an der Spitze liegen. Für das Angebot haben wir einen sehr guten Preis eingefahren."

    Die "Braut", der am besten bezahlte Eichenstamm, erzielte einen Preis von 1843 Euro/fm und damit einen Gesamterlös von 5865 Euro. "Rund 300 Jahre alt ist dieser Eichenstamm, 7,60 Meter lang, hat einen Brusthöhendurchmesser von 73 cm und stammt aus dem Revier Rhön", erklärte Breisch. Der am zweitbesten bezahlte Eichenstamm spülte immerhin 1430 Euro/fm in den Gemeindesäckel, was der Verkaufspreis von 3223 Euro widerspiegelt.

    Stolz verkündeten die Burgsinner Forstexperten den Gesamterlös ihrer Wertholzversteigerung mit dem erfreulichen Ergebnis von 288 824 Euro für 289 Stämme oder 411 fm; davon entfallen allein auf den Markt Burgsinn 199 671 Euro. "9000 Euro, für zwei Eichenstämme, einfach ausgezeichnet", kommentierten die Forstmänner das gute Ergebnis.

    17 Biter reisten nach Burgsinn

    Hans-Peter Breisch und Bürgermeister Herold erklärten weiter, dass bei der diesjährigen Wertholzsubmission des Marktes Burgsinn insgesamt 373 fm Eiche mit einem Durchschnittspreis von 755 Euro/fm auf dem Wertholzplatz verkauft wurden. Das gemeindliche Forstamt Burgsinn führt als einzige Kommune im Landkreis Main-Spessart eine Wertholzsubmission durch. Deshalb präsentierten die Waldgenossenschaft Schonderfeld, die Städte Lohr und Rieneck sowie zwei Privatleute Eichen, Buchen, Lärchen sowie eine Kiefer und Esche bei der Submission. 17 Bieter aus dem In- und Ausland reisten im Laufe der vierwöchigen Gebotszeit nach Burgsinn und gaben ihre Offerten für die Bereiche Furnier-, Fass- und Schneideholz ab. Breisch freute sich, dass bis auf drei der 289 aufgelegten Stämme ein Gebot abgegeben und auch zugeschlagen werden konnte.

    In diesem Jahr habe man wieder die Auswahl bewusst auf sogenannte "abgängige Eichen" gelegt, betonte der Betriebsleiter. Bei solchen Bäumen wägt der Forstmann ab: "Fälle ich den Baum heuer oder lasse ich ihn noch ein Jahr stehen?" Der Feinknospenanteil am Stamm ist hier bereits deutlich gesunken, und der Baum trägt in der Krone schon absterbende Äste. Es mache somit keinen Sinn, diese Eichen länger stehen zu lassen und somit einem Wertschwund zuzusehen.

    Sichtbare Fäulnisansätze sprechen eine deutliche Sprache, die beim Käufer den Preis fast auf Brennholzniveau sinken lässt. Keinesfalls hat diese Stockfäule etwas mit dem Klimawandel zu tun, stellt der gelernte Forstwirt Robert Herold fest. Dies hänge einfach vom Standort, Bodenbeschaffenheit, Lichtverhältnissen und Wasserangebot ab. "Wir haben in unseren Eichenbeständen, bedingt durch die tiefen Wurzeln, noch keine gravierenden Schäden festgestellt. Unsere Forstbediensteten beobachten mit Argusaugen Kronen und Stämme der Bäume und melden Veränderungen unverzüglich", sagte Herold.

    Den Zuschlag für die "Braut" hatte sich das Lohrer Sägewerk Mehling & Wiesmann gesichert, während der am zweitbesten verkaufte Stamm im Furnierwerk Fritz Kohl (Karlstadt) gemessert wird. Förster Breisch erklärte die "Braut", die sich mit einer ausgeprägten Obstbaumrinde mit mildem Holz präsentiert und so dem Holz die helle, honiggelbe Farbe gibt. Breisch bestätigte eine ausgezeichnete Nachfrage nach der Spessarteiche. In Burgsinn war diesmal die deutlich stärkere Fassholznachfrage der Franzosen festzustellen. Grundsätzlich sei das Eichenangebot europaweit geringer geworden. "Insgesamt können wir froh sein, dass in Main-Spessart mit den Sägewerken Mehling & Wiesmann, Fritz Kohl und Heinrich Mehling (Hafenlohr) drei Unternehmen auf dem Markt sind, die unsere Eichen zu Furnier verarbeiten", freute sich der Bürgermeister. 

    Im Burgsinner Kommunalwald wird der Nachhaltigkeit ein sehr hoher Stellenwert eingeräumt. Eichennaturverjüngung oder eine spezielle Eichensaat auf ausgewählten Flächen aus einer durchgeführten Eichelmast garantieren die erforderliche Nachzucht. Außerdem ergab die Forstinventur im Jahr 2004 einen Eichenvorrat im knapp 3200 Hektar großen Gemeindewald von 7723 Stück Eichen mit einem Durchmesser mindestens 60 Zentimetern und mehr. Dies bedeutet einen Vorrat für mehr als die nächsten 50 Jahre.

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