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MARKTHEIDENFELD: Theologieprofessor Rechenmacher erklärt biblische Herkunft von Namen

MARKTHEIDENFELD

Theologieprofessor Rechenmacher erklärt biblische Herkunft von Namen

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    Von der Bibel inspiriert: Viele biblische Namen sind heute en vogue, Professor Hans Rechenmacher erläutert ihre Bedeutung.
    Von der Bibel inspiriert: Viele biblische Namen sind heute en vogue, Professor Hans Rechenmacher erläutert ihre Bedeutung. Foto: Foto: Franziska Jünger

    Mia, Hanna, Ben oder Jonas – all das sind Namen, die es 2014 unter die Top 10 der beliebtesten Vornamen geschafft haben. Was aber wirklich hinter diesen Namen steckt, wissen meist noch nicht einmal die Eltern. Wem ist schon bewusst, dass er seiner Tochter mit dem Namen Mia einen alten biblischen Namen gegeben hat?

    Hans Rechenmacher, Professor an der katholisch-theologischen-Fakultät der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, ist Experte. Er betreibt seit 20 Jahren Onomastik, Namenskunde. Sein Schwerpunkt sind hebräische Namen. Bei einem Vortrag klärte er die Besucher in der Volkshochschule Marktheidenfeld über die Zusammensetzung und Bedeutung von Vornamen auf. Rechenmacher war zu Gast im Rahmen der Vortragsreihe des Universitätsbunds Würzburg mit der vhs.

    „In Namen steckt unheimlich viel“, weiß Rechenmacher. So leitet sich Mia, der beliebteste Mädchenvorname 2014, von Mirjam ab. Nach Überlieferung des Alten Testaments war Mirjam die Schwester Mose und eine Prophetin. Der ebenfalls häufige Name Lea oder Leah war der Name einer der beiden Stammmütter Israels. In vielen Namen lassen sich außerdem sogenannte theophore Elemente wiederfinden, Kurzformen von Jahwe, dem hebräischen Wort für Gott. Ein Beispiel hierfür ist Jonatan: Die erste Silbe „Jo“ kommt von Jahwe und der zweite Teil „natan“ bedeutet gegeben – Jahwe hat gegeben. In der Bibel wird der Name auch mehrfach vergeben, unter anderem an den Sohn Sauls, des ersten Königs Israels. Auch die Verniedlichung von Namen hat hebräischen Ursprung. Wenn wir etwa aus „Hans“ „Hansi“ machen, kommt das „i“ ebenfalls aus dem hebräischen und bedeutet so viel wie „mein“ – mein Hans.

    Etwa 60 Prozent der zehn beliebtesten Jungen- und Mädchennamen stammt noch aus dem biblischen Kontext. „Es stecken heute in der Regel keine religiösen Motive und Gedanken mehr hinter der Namensgebung. Man findet aber wohl wieder Gefallen an traditionellen Namen“, stellt der Professor für biblische Einleitungswissenschaften fest.

    Eine bewusste Auswahl des Namens könne aber auch geschichtlichen Hintergrund haben: „In der neueren Zeit wurde zum Beispiel aus Solidarität mit den verfolgten Juden der jüdische Name Leah gewählt“, sagt Rechenmacher. Im Gegensatz zu heute wurden Namen früher oft ganz gezielt wegen ihrer symbolischen Bedeutung vergeben: Der Erstgeborene wurde beispielsweise häufig Maximilian genannt, der „Größte“.

    Universitätsbund Würzburg

    Seit 1921 gibt es den gemeinnützigen Verein, der die Julius-Maximilians Universität Würzburg finanziell unterstützt. Der Universitätsbund Würzburg ist der Zusammenschluss von Freunden und Förderern der Universität. Vorsitzender ist Main-Post-Geschäftsführer David Brandstätter.

    Der Förderverein hat insgesamt 16 Koordinierungskreise in Mainfranken und dem benachbarten Main-Tauber-Kreis. Diese Kreise planen die Veranstaltungen und Tagungen, die zumeist in den Volkshochschulen der Orte stattfinden.

    Die 850 Mitglieder des Universitätsbundes zahlen einen Vereinsbeitrag von 25 Euro im Jahr. Mit den Geldern werden besondere Projekte in Forschung und Lehre unterstützt. Außerdem findet in jedem Wintersemester eine Vortragsreihe statt.

    Die Wintervortragsreihe 2014/2015 besteht aus insgesamt vier Abenden. Am 24. November wird ein Vertreter des Lehrstuhls für Sonderpädagogik zu dem Thema „So helfe ich beim Lernen. Lernprozesse und seine Tücken“ referieren. Am 8. Dezember geht es um Astronomie unter dem Titel „Dunkle Materie: Astronomie auf der Jagd nach dem Stoff, der die Galaxien zusammenhält“. Die Abschlussveranstaltung findet am 20. Januar statt. Zwei Mediziner referieren zum Thema Vorsorge, Behandlung und Forschung von Schlaganfällen.

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