„Realbegegnung“ ist ein Begriff, der seit geraumer Zeit einen hohen Stellenwert im Biologieunterricht hat. Realbegegnung kann viele Kompetenzen, wie zum Beispiel den richtigen Umgang mit Tieren oder den Abbau von Vorurteilen fördern. In diesem Sinne führte Studienreferendar Thomas Schmitt im Juli zwei Projekte am Balthasar-Neumann-Gymnasium (BNG) in Marktheidenfeld durch.
Im Natur-und-Technik-Unterrichts (Klasse 5a) waren es ausgebildete Schäferhunde, die eingesetzt wurden, um den Lehrstoff zu wiederholen und den richtigen Umgang mit Hunden einzuüben. Zunächst konnten die Schüler ihre Kenntnisse über den Körperbau der Hunde am echten Tier vertiefen. Anschließend wurde mit den Schülern die „Zwölf Regeln im Umgang mit Hunden“ erarbeitet. Silke Schmitt vom Schäferhundeverein Uffenheim reiste mit vier Schäferhunden an und demonstrierte das von den Schülern Erlernte sehr eindrucksvoll. So wurde den Schülern zum Beispiel bei einem Wettrennen mit einem Schäferhund schnell klar, dass es zum Beispiel so gut wie keinen Sinn macht, vor einem Hund wegzurennen. Die abschließende Schutzdienstvorführung war für die Kinder sehr eindrucksvoll.
Für die Klasse 8c waren die Objekte ihrer Realbegegnung ein paar Größenklassen kleiner, denn im Unterricht wurde dort das Thema Ameisen behandelt.
Für die Experimente konnte Studienreferendar Schmitt auf die Unterstützung durch Dr. Oliver Geißler vom Institut für Zoologie der Universität Würzburg zurückgreifen. Die Schüler führten aufwändige Versuche mit lebenden Ameisen durch, in denen die verschiedenen Unterrichtsthemen wie Ernährung oder Kommunikation und Arbeitsteilung im Ameisenstaat wiederholt wurden, und die Schüler konnten ihre im Unterricht erworbenen Kenntnisse „real“ anwenden.
Doch schon allein der richtige Umgang mit den auf Ameisenstraßen umherkrabbelnden Ameisen stellte für manche Schüler eine schwere Aufgabe dar, die aber letztendlich alle sehr gut meisterten. Anfangs mochten einige zunächst zwar etwas Abscheu vor den Krabbeltieren gehabt haben, die Unterrichtsstunden endeten allerdings mit souveränem Umgang mit den Tieren und professioneller Versuchsauswertung durch die Schüler.