Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Main-Spessart
Icon Pfeil nach unten
Marktheidenfeld
Icon Pfeil nach unten

TRIEFENSTEIN: Töpfer: „Offen sein für Fremde“

TRIEFENSTEIN

Töpfer: „Offen sein für Fremde“

    • |
    • |
    Während die „wohlsituierten deutsche Gemütlichkeit“ in Szene gesetzt wurde, wurden der Wohnraum immer kleiner und die Idylle eingeengt. Als sich der Blick der Akteure öffnete, wurden die Wände sogar durchlässig für unerwartete Gäste.
    Während die „wohlsituierten deutsche Gemütlichkeit“ in Szene gesetzt wurde, wurden der Wohnraum immer kleiner und die Idylle eingeengt. Als sich der Blick der Akteure öffnete, wurden die Wände sogar durchlässig für unerwartete Gäste. Foto: Foto: Bruder Bodo Flach

    Befremdlich für eine barocke Klosterkirche, den Besuchern jedoch irgendwie vertraut, bot ein gediegenes Wohnzimmer im Altarraum die Kulisse für einen ökumenischen Gottesdienst zum Thema: „Ankommen in der Fremde – was schaffen wir?“

    Bruder Johannes von den Christusträgern, Pfarrer Bernd Töpfer, Pfarrer Matthias Wolpert und Pastoralreferent Reinhold Grimm setzten laut Pressemeldung eindrucksvoll „die Gespräche in einer wohlsituierten deutschen Gemütlichkeit“ in Szene.

    Zufrieden könne man sein mit der Absicherung, dem Wohlstand und all dem Schönen, was man sich leistet. Doch je mehr die Gesprächspartner um sich selbst kreisten, desto näher wurden die Wände von außen an die Sitzgruppe heran geschoben. Zudem störten plötzlich schrill alarmierende Radiomeldungen von neuesten Flüchtlingszahlen die bedrohlich eingeengte Idylle.

    Pfarrer Töpfer nahm in seiner Ansprache die beiden Emmaus-Jünger (Lukas-Evangelium, Kapitel 24) zum Ansatzpunkt, um deutlich zu machen, dass alle Menschen in ihrem Leben grundsätzlich unterwegs sind. Solange sie jedoch nur sich selbst im Blick haben, bleiben sie zwangsläufig trübselig und traurig. Erst als die Männer aus Emmaus den Fremden (in dem Fall Jesus) in ihr Haus bitten, eröffnet dieser ihnen ein neues Verständnis ihres eigenen Lebens und eine erlösende Perspektive. Deshalb, so folgerte Töpfer: „Wer offen ist für Begegnungen mit Fremden erfährt, wie das Herz frei wird.“

    In einer zweiten Wohnzimmerszene öffnete sich tatsächlich im Gespräch auch der Blick der Akteure. Sukzessive weiteten sich nun die Wände wieder und wurden sogar durchlässig für unerwartete Gäste.

    Im Schlussbild sangen Akteure und Gäste im geöffneten Altarraum den Choral „Gott ist da, wo Menschen leben, Gott ist da, wo Liebe ist“ – und die Gottesdienstbesucher stimmten kraftvoll mit ein.

    Musikalisch ausgestaltet wurde der Gottesdienst durch das virtuose Gitarrenspiel von Yasser, einem syrischen Flüchtling aus Damaskus und Yvonne Guillon an der Orgel.

    Die Bühneninstallation und die aufwändige Projektionstechnik wurden unter Anleitung durch Bruder Werner von den Jugendlichen geleistet, die bei der Christusträger-Bruderschaft in Triefenstein ihren Bundesfreiwilligendienst absolvieren.

    Zum Abschluss lud Prior Christian Hauter zu weiteren Angeboten der Bruderschaft ein und wies auf den nächsten ökumenischen Gottesdienst hin: Er ist am Sonntag, 29. Januar 2017, um 19 Uhr.

    Ökumenische Gottesdienste in Kloster Triefenstein Seit nunmehr 25 Jahren bieten die beiden großen christlichen Kirchen in Triefenstein jährlich drei bis vier ökumenische Gottesdienste an. In der Klosterkirche sind dann jeweils fast immer alle Plätze besetzt. Die Gottesdienste befassen sich immer mit einem aktuell brisanten Thema und bieten variierende musikalische Beiträge. Thema des jüngsten Gottesdienstes war „Ankommen in der Fremde – Was schaffen wir?“ Zum Vorbereitungsteam gehören derzeit Pastoralreferent Reinhold Grimm (Marktheidenfeld) und Pfarrer Matthias Wolpert (Erlenbach-Triefenstein) von der katholischen Seite sowie Prior Pfarrer Christian Hauter (Christusträger-Bruderschaft), Pfarrer Klaus Betschinske (Kreuzwertheim) und Pfarrer Bernd Töpfer (Marktheidenfeld) von der evangelischen Kirche. rp

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden