Er hat schon so manche kuriose Funde gemacht und doch gibt er nicht auf. "Es wird nicht besser, wenn ich mich nur ärgere", resümiert Manfred Wirsching angesichts illegaler Müllentsorgung in der Natur. Bei einer Fahrradtour von Erlenbach über die Tiefenthaler Höhe nach Homburg hat er am Wegrand in einer Feldhecke ein weißes Fass entdeckt, ein Mostfass mit Zapfhahn. Illegal dort entsorgt, ebenso wie sehr viel weiterer Müll. An dieser Stelle hat Manfred Wirsching vor vier Jahren sogar ein großes Gartentrampolin gefunden.
Hier parken häufig Fahrzeuge, gerne wird dieser gesperrte Weg als Ausgangspunkt für Wanderungen zum Homburger Kallmuth genutzt. Nicht weit davon entfernt ist der Parkplatz an der Bundesstraße 8. Hier ist unweit der Ruhebänke eine Mülltonne aufgestellt, allerdings weist das Straßenbauamt Würzburg auf einem Schild darauf hin, die Abfälle mit nach Hause zu nehmen und diese umweltgerecht zu sortieren.
Beim Spaziergehen immer etwas zum Müllsammeln dabei
Anpacken ist für den 79-jährigen Naturliebhaber seit einem halben Jahrhundert eine Selbstverständlichkeit. Manfred Wirsching hat bei Spaziergängen häufig ein Sammelbehältnis dabei. Die von ihm aufgelesenen Hinterlassenschaften uneinsichtiger Zeitgenossen werden von ihm dann sortiert und in den aufgestellten Containern, über den gelben Sack oder zuhause über den Restmüll entsorgt.

Aktiv unterstützt er seit Jahrzehnten den Frühjahrsputz in der Natur, der vom Homburger Roten Kreuz und der örtlichen Feuerwehr organisiert wird. Hausmüll, Düngersäcke und achtlos weggeworfene Einwegflaschen bestimmten früher das Sammelergebnis. Besser, so Wirsching, sei es vor rund 20 Jahren mit der Einführung von Pfand auf Dosen und Flaschen geworden. Leider sei in den vergangenen Jahren wieder eine Verschlechterung zu beobachten. Kaffe-Einwegbecher würden immer häufiger die Natur und Straßenränder verschmutzen.
Unangetastetes Essen wird aus dem Auto geworfen
Kurioses findet Wirsching seit Monaten an der Zubringerstraße zur Tiefenthaler Höhe. Nahezu wöchentlich, in einer Plastiktüte immer wieder folgender Inhalt: Eine leere Zigarettenpackung der Marke Gauloises, die gerauchten Zigarettenkippen separat verpackt, eine unangetastete Mohnschnecke, eine nicht verzehrte Banane, ein Stück Schwarzbrot, eine leere Packung Fleischsalat und Servietten. 26 solcher "Fresstüten" hat er in den letzten Monaten schon gefunden. Vermutlich werden die gefüllten Tüten aus dem fahrenden Auto heraus geworfen.
Leider, so Manfred Wirsching, gibt es schon immer uneinsichtige Menschen, die ihren Müll in der Natur entsorgen. Anhand des Mülls lassen sich auch Rückschlüsse auf die Altersgruppe zu. Bedauerlicherweise sind es Menschen aus allen Altersgruppen. Unmittelbar in der Nähe des jetzt gefundenen Fasses, lag ein leerer Motoröl-Kanister, eine Radzierblende, ein großer Karton eines Kellereibedarf-Handels, ein verwester Hundekadaver, leere Flaschen, eine benutzte Windel und Verpackungsmüll einer Fast-Food-Kette. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit stammt es nicht von jungen Menschen, das Fundstück in der jetzt blühenden Schlehenhecke: eine leere Tube Haftcreme für die dritten Zähne "extra stark".