Diskussionsbedarf gab es, als der Triefensteiner Gemeinderat am Dienstag in der öffentlichen Sitzung unter Leitung von Bürgermeisterin Kerstin Deckenbrock in der Rettersheimer Bocksberg-Halle zu einem Bauantrag des Bayernwerks Stellung nahm. Das Unternehmen möchte in der Rettersheimer Straße 1 in Trennfeld ein 20-KV-neues Schalthaus im Bereich des vorhandenen Umspannwerks errichten.
Obwohl das im Außenbereich liegende Vorhaben bei einer Gegenstimme mit großer Mehrheit abgesegnet wurde, äußerte die Trennfelder CSU-Gemeinderätin Stefanie Engelhardt erhebliche Bedenken. Ihr missfiel vor allem die Überbauung von Wohngebieten mit Stromleitungen. Mit dieser Maßnahme würden große Teile von Lengfurt und Trennfeld in Mitleidenschaft gezogen, befürchtete die Rednerin und verwies darauf, dass andere Kommunen ihre Energieversorgung mit Solarstrom bewerkstelligten. Gesichtspunkte, "die der Erteilung des Einvernehmens entgegen stehen", habe die Verwaltung nicht erkannt, ließ Bürgermeister Deckenbrock das Gremium wissen.
Bedenken bei der Abwasserentsorgung
Immer wieder wird der Markt Triefenstein als Anlieger-Kommune zu bauleitplanerischen Vorgängen der Stadt Marktheidenfeld gefragt. Dieses Mal ging es um den Bebauungsplan für das Wohngebiet "Märzfeld" in Altfeld, wo rund 36 000 Quadratmeter erschlossen werden sollen, mit 41 Baugrundstücken mit einer Größe zwischen 500 Quadratmeter und 800 Quadratmeter. Der Gemeinderat segnete diese Maßnahme ebenso ohne Gegenstimmen ab wie die Bebauungsplanänderung für das "Sondergebiet Großflächiger Einzelhandel", das derzeit im Gewerbepark Schlossfeld erschlossen wird.
Für dieses Areal wiederholte Gemeinderätin Stefanie Engelhardt bereits früher geäußerte Bedenken zur Abwasserentsorgung. Diese erfolge über den "Altfelder Graben" in den Main. Man könne nicht ausschließen, dass größere Abwassermengen möglicherweise Schäden auf der Gemarkung des Marktes Triefenstein anrichten werden. Engelhardt wollte diesen Umstand der Stadt Marktheidenfeld mitgeteilt haben.
Sitzungen abwechselnd in vier Ortsteilen
Ferner bat sie um Klärung, woher für das Sondergebiet der Strom bezogen werde. Im Gebiet Söllershöhe sollen am Altfelder Ortsrand Einzelhandels-Geschäfte für die Grundversorgung mit Nahrungs- und Genussmitteln bei einer maximalen Verkaufsfläche von 1200 Quadratmetern entstehen. Der Einzugsbereich betrifft im wesentlichen die ehemaligen Grafschaftsorte.
Zum zweiten Mal hatte sich der Gemeinderat in der Rettersheimer Bocksberg-Halle getroffen. Bürgermeisterin Deckenbrock wies am Rand der Beratungen darauf hin, dass sie auch künftig an dem Rotationsprinzip festhalten und die Sitzungen abwechselnd in den vier Ortsteilen abhalten wolle.