Sobald sich der Sommer 2012 endlich wieder einstellt, ist am großen Badesee zwischen Erlabrunn und Margetshöchheim der Badespaß künftig auch Menschen mit körperlichen Einschränkungen möglich. Seit ein paar Tagen gibt es dort einen Personen-Lifter.
Der barrierefreie Zugang war für Günter Gerner, Fachberater für Gartenkultur und Landespflege am Landratsamt Würzburg, eine knifflige Aufgabe. Schließlich muss der Personen-Lifter ohne elektrischen Antrieb funktionieren.
Für das Naherholungsgelände zwischen Erlabrunn und Margetshöchheim mit seinen beiden Badeseen ist der barrierefreie Zugang eine zusätzliche Attraktion. Es ist ein Vorzeigeprojekt des Zweckverband Erholungs- und Wandergebiet Würzburg und deshalb waren auch Verbandsvorsitzender, Landrat Eberhard Nuß und Geschäftsführer Klaus Buchner zur Übergabe gekommen. In die Planung einbezogen war Ludwig Fabian, Vorsitzender des Vereins der Würzburger Rollstuhlfahrer.
Ein neues Zugangstor zum Gelände samt Wegebau, Einstiegsrampe und Personen-Lifter ließ sich der Zweckverband 109 000 Euro kosten. Als Teil der Gesamtmaßnahme entstanden Behinderten-Parkplätze direkt vor dem Naherholungsgelände, ebenso wie ein eigener Zugang für Behinderte zum Gelände.
Dem Landschaftsbild Rechnung tragend, fiel die Entscheidung der Verantwortlichen auf einen in das Gelände integrierten Weg zur Überwindung des Höhenunterschieds vom Parkplatz zum großen Badesee. Zur Böschung hin abgegrenzt wird der Pflasterweg mit Muschelkalkquadern.
Eine besondere technische Herausforderung war der Personen-Lifter. „Der Wasserdruck aus der gewöhnlichen Trinkwasserversorgung wird umgewandelt, um den Höhenunterschied zwischen Einstiegspodest und Wasseroberfläche zu überwinden“, erklärte Günter Gerner.
Problem Wasserstand
In das Einstiegspodest integriert ist auch eine Leiter, die Begleitpersonen Hilfestellung beim Absenken des Lifters ermöglicht. Als Problem erwies sich der, je nach Jahreszeit um bis zu sechzig Zentimeter variierende Wasserstand.
Der Vorsitzende der Würzburger Rollstuhlfahrer, Ludwig Fabian, ist jedenfalls zufrieden und beeindruckt, mit welchen Raffinessen die Herausforderungen von allen Beteiligten gemeistert wurden.
Gekostet hat das Projekt insgesamt statt der geplanten 90 000 Euro etwa 109 000 Euro. Die Mehrausgaben können aus nicht abgerufenen Mitteln aus dem Radwege-Fördertopf finanziert werden, sagte Geschäftsführer Klaus Buchner. Wie die gesamte Nutzung des Naherholungsgeländes ist auch die Lifter-Benutzung kostenfrei.