"Der Entschluss, das Möbelhaus zu schließen, fiel dem Firmenchef Helmut Viering äußerst schwer, weil natürlich auch viele emotionale Verbindungen mit dem Möbelhaus und seinen Kunden im Laufe der Jahre entstanden sind. Die Entscheidung musste aber getroffen werden," heißt es im Lermann-Schreiben.
Am Mittwoch, 12. März, soll der Abverkauf im Udo Lermann-Möbelhaus am Nordring beginnen. Von den sechs im Möbelhaus beschäftigten Vollzeitkräften werden drei Mitarbeiter in die neue Küchenabteilung übernommen, informiert die Firmenleitung. Über die weitere Nutzung der Immobilie am Nordring bestünden noch keine konkreten Pläne.
Zur Entwicklung des Möbelhauses am Nordring: Im Jahre 1971 erweiterte man mit der Errichtung des Einkaufszentrums in der Luitpoldstraße den im Hause Udo Lermann traditionell starken Küchenbereich um Speisezimmer, Schlafzimmer, später dann auch um Wohnzimmer und Teppiche. Platz genug war in dem neu errichteten Einkaufszentrum vorhanden. Anfang der 80er Jahre jedoch errichtete die Firma am Nordring gemeinsam mit dem Zentrallager ein - gemessen an den damals schon existierenden Möbelgroßflächen - kleines Möbelhaus.
In den ersten Jahren habe man gute Ergebnisse erzielen können. "Ab Mitte der 90er Jahre wurde es aber immer schwieriger, die notwendigen Umsätze ausschließlich mit Möbeln und Küchen zu realisieren, die für einen rentablen Betrieb des Möbelhauses nun einmal notwendig waren. (...) Auch eine gründliche Renovierung und Neugestaltung des Möbelhauses und die gleichzeitige Aufnahme der Spezialabteilung ,Massivholz' im Jahre 1996 brachten nicht den notwendigen dauerhaften Umsatzschub", erläutert Lermann.
Die Firma nennt hauptsächlich die nun seit acht Jahren rezessive Einzelhandelskonjunktur und die in den letzten beiden Jahren "dramatische Konsumzurückhaltung der Bevölkerung, wie sie in den letzten 50 Jahren noch nicht aufgetreten war", als Grund für die Entscheidung. Ganz besonders stark betroffen sei dabei die Möbelbranche mit Umsatzrückgängen im zweistelligen Prozentbereich.
"Vor diesem Hintergrund konnte es keinen Sinn machen, aus Image-Gründen das Möbelhaus als Zuschussbetrieb aufrecht zu erhalten. Nach intensiven Beratungen und Prüfungen verschiedener neuer Konzepte konnte es aus wirtschaftlicher Sicht nur eine Entscheidung geben: Das Möbelhaus schließen und sich auf die Kernkompetenz "Küchen" konzentrieren", heißt es in der Pressemitteilung.
Ein "großzügiges und nach neuesten Gesichtspunkten gestaltetes Küchenstudio" soll im Einkaufszentrum in der Luitpoldstraße entstehen. Vorgesehen ist die Fläche der jetzigen "Fundgrube" im 3. Obergeschoss. Damit würden Küchen zusammen mit der bestehenden Badezimmer- und Leuchten-Ausstellung ein Zentrum "Küchen/Bad/Licht" bilden. Nach jetzigem Planungsstand soll die Neueröffnung der Küchenausstellung Anfang Mai erfolgen.