Ins Diskutieren kamen die Uettinger Gemeinderäte am Mittwochabend erst beim letzten, dem 14. öffentlichen Tagesordnungspunkt. Da ging es um die Kommunale Allianz Waldsassengau und deren Förderung von Projekten in den einzelnen, 13 angeschlossenen Gemeinden. Dass Uettingen da seit Gründung der Gemeinschaft vor zehn Jahren eher schlecht weg kommt, darin waren sich alle Bürgervertreter in der Zusammenkunft in der Aalbachtalhalle einig. Auch darin, dass dies Konsequenzen erfordert, ohne dass diese benannt wurden.
Rund 10 000 Euro zahlt die Gemeinde jedes Jahr als Mitglied in den Finanztopf der Allianz ein, aus dem dann wieder nach Prüfung durch ein Gremium Förderungen von Vorhaben in den 21 Ortsteilen erfolgen. Neben einem Schrank voller Wanderführer und etlichen Notfalldosen sieht die Bilanz für Uettingen nach den Worten von Bürgermeister Edgar Schüttler bescheiden aus: "Wir haben in zehn Jahren kaum etwas gekriegt." "Einen Datenschutzbeauftragten", ergänzte Zweiter Bürgermeister Johannes Krämer der Vollständigkeit halber.
Nicht nur die Aalbachtaler nutzen das Gebäude
Was die Gemeinderäte aktuell besonders wurmt ist die Tatsache, dass das Fördergesuch für die Renovierung des Vereinsgebäudes der Aalbachtalmusikanten, der "Music Hall", nicht berücksichtigt wurde. Hier bedürfen die Toilettenanlagen dringend einer Erneuerung. Dass die Räume, wie das Auswahlgremium offenbar wertete, nicht der Allgemeinheit dienten, sei unzutreffend. "Das ist ein von den verschiedensten Gruppen – von Jugend bis Senioren – stark genutzter Raum", betonte Schüttler. Er stellte in Zweifel, ob alle von der Allianz in den vergangenen Jahren geförderten Vorhaben einen ähnlichen Wert für die Dorfgemeinschaft haben.
"Wie das mit der Förderung läuft, das kann nicht stimmen", urteilte Thomas Hoffmann. Er wie Schüttler erinnerten an den guten Start der Allianz Waldsassengau vor einem Jahrzehnt, als man gemeinsam etwas bewegen wollte. Doch inzwischen ist, so war weiteren Wortmeldungen zu entnehmen, der erste Elan dahin. Hoffmann: "Vieles wurde angefangen, aber man kommt nicht weiter."
Im Gremium wurde die Frage aufgeworfen, ob die Gemeinde nicht besser aus der Vereinigung austreten und das gesparte Geld direkt den Vereinen geben sollte. Der nächste Schritt wird aber erst einmal sein, den Antrag für die Förderung der "Music Hall" für 2021 noch einmal zu stellen und in der Begründung die Bedeutung der Maßnahme deutlich zu machen.
Alle Baugesuche einstimmig genehmigt
Flott gegangen war in der Ratssitzung zuvor die Behandlung der weiteren Tagesordnungspunkte, von denen viele nur zur Kenntnis zu nehmen waren. Keinerlei Einwände gab es gegen die Bauanträge: Am Steinbühl 10 wird das Dachgeschoss abgebrochen und neu errichtet, wobei auch Balkone vorgesehen sind. Am Windshöfner 5 wird ein Zweifamilienhaus umgebaut und energetisch saniert. Am Steinbühl 3 sollen zwei Dachgauben errichtet werden.
Für die Erneuerung der Heizungsanlage im Feuerwehrhaus wurde mit dem Planungsbüro Rainer Martin ein Ingenieurvertrag abgeschlossen; die Kosten: 15 256 Euro. Der Auftrag, einen Feuerwehrbedarfsplan zu erstellen, ging für 3867 Euro an das Ingenieurbüro Diem. Als "sehr positiv" wertete Bürgermeister Schüttler den staatlichen Zuschuss für den zweiten Bauanbschnitt der Erneuerung der Wasserversorgung von 799 000 Euro. "Das tut unserem Haushalt sehr gut."
Auch das öffentliche Leben in Uettingen leidet unter der Corona-Pandemie. Bürgermeister Schüttler informierte, dass in diesem Jahr keine Bürgerversammlung gebe und vermutlich im nächsten Jahr auch nicht gleich. "Ich möchte eigentlich gerne den Neujahrsempfang machen", so Schüttler,"aber ob das möglich sein wird, das steht in den Sternen."