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RIENECK: Umbau der Riencker Pfadfinderburg verzögert sich

RIENECK

Umbau der Riencker Pfadfinderburg verzögert sich

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    Der Umbau und die Sanierung der Burg Rieneck verzögern und verteuern sich. Bis zum jetzigen Zeitpunkt sind die Kosten bereits um eine Million auf 3,5 Millionen Euro gestiegen. Das Bild zeigt den Innenhof der Pfadfinderburg.
    Der Umbau und die Sanierung der Burg Rieneck verzögern und verteuern sich. Bis zum jetzigen Zeitpunkt sind die Kosten bereits um eine Million auf 3,5 Millionen Euro gestiegen. Das Bild zeigt den Innenhof der Pfadfinderburg. Foto: Foto: Michael Fillies

    Die Sanierung und der Umbau der Pfadfinderburg Rieneck dauern länger als geplant. Eigentlich sollten die Arbeiten bereits im Mai abgeschlossen sein, doch Burgvogt Pit Kallmeyer rechnet mittlerweile „mit Weihnachten“, wie er dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Mittwoch auf Anfrage sagte.

    Anlass für die Umbauarbeiten sei zum einen die energetische Sanierung von Teilen der im 12. Jahrhundert gebauten Burg. Zum anderen habe man mehrere der Mehrbettzimmer im ersten Obergeschoss modernisiert und mit Sanitäranlagen ausgestattet. Seit dem Jahr 1959 ist die Burg Stammsitz des evangelischen Verbandes Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) in Deutschland.

    Weil sich die Umbau- und Sanierungsarbeiten so verzögern, habe man „massive wirtschaftliche Verluste“, die man jetzt irgendwie ausgleichen müsse. Trotz der Bauarbeiten sei die Burg seit Anfang Mai wieder voll belegt, der Herbergsbetrieb sei ohnehin die ganze Zeit weitergelaufen, wenn auch mit Einschränkungen.

    Goldrichtige Entscheidung

    „Als goldrichtige Entscheidung hat sich der temporäre Umzug der Küche in die Burgkapelle erwiesen“, berichtet Kallmeyer. Dort werde seit mehr als einem Jahr gekocht, während auch die Küche umgebaut wird.

    Der Grund für die Verzögerung sei die Lage im Baugewerbe: „Die Firmen nehmen Arbeiten zu Höchstpreisen an – dann werden sie abgearbeitet. Zeitvorgaben sind Schall und Rauch.“ Ein Beispiel verdeutliche den Ernst der Lage, sagt Kallmeyer. Insgesamt seien 14 Firmen angeschrieben worden, um ein Angebot für die Arbeiten im Bereich Trockenbau abzugeben, nicht eine einzige habe geantwortet.

    „Wir hatten nur zwei Möglichkeiten: Die Arbeiten noch mal verschieben, oder es selbst zu machen“, sagt der Burgvogt. Man habe sich, auch weil man erfahrene Ehrenamtliche habe, für die zweite Lösung entschieden.

    Ein weiteres Problem seien die steigenden Kosten. Aus den geplanten 2,5 Millionen Euro wurden inzwischen 3,5 Millionen Euro. „Wir kämpfen nach Kräften, zumindest diese Summe zu halten“, sagt Kallmeyer. Noch immer hofft er auf zusätzliche Geldgeber für die Pfadfinderburg.

    Darüber hinaus hat der Trägerverein der Burg auch mit Auflagen des Denkmalschutzes und weiterer Vorgaben wie etwa der Barrierefreiheit zu kämpfen, sagt Kallmeyer.

    „In einem Altbau im ersten Stock Duschen und WCs nachträglich einzubauen, das ist schwierig“, sagt er. Denn die nötige Belüftung dürfe natürlich nicht durch die historische Außenwand erfolgen, sondern müsse übers Dach laufen: „Dann aber kommt wieder der Brandschutz ins Spiel, weil man eine Geschossdecke durchläuft.“ Das alles sei mit einem enormen Mehraufwand verbunden, von den Kosten ganz zu schweigen: „Aber wir wollen das. Um die Burg mit Solarthermie, Pelletsheizung, Photovoltaik und Wärmepumpe nachhaltig aufzustellen.“

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