Knapp zwei Millionen Euro haben die über ein Jahr dauernden Arbeiten im Erdgeschoss des 30 Jahre alten Hauses gekostet. Dort hätten zuvor "für Angehörige und Betroffene unwürdige Zustände" geherrscht, so der Ärztliche Direktor Prof. Dr. Gerd Jungkunz am Dienstagmorgen bei der Vorstellung der neuen Räume. Neben der nicht mehr zeitgemäßen Ausstattung und Aufteilung der Räume sei vor allem die Patientenaufnahme ein Problem gewesen.
Für viele Neuankömmlinge sei es teils schockierend gewesen, unmittelbar im Eingangsbereich mit aggressiven oder depressiven Menschen in Kontakt zu geraten. Mitunter hätten auch zu Besuch gekommene Angehörige die Einlieferung von in Handschellen vorgeführten und blutverschmierten Patienten beobachten können. Eine für alle Beteiligten unangenehme Situation.
Umso größer war bei den Vertretern von BKH und Bezirk am Dienstag die Freude über die abgeschlossene Sanierung und Umgestaltung. Nicht ohne Stolz führten Stationsleiter Thomas Kunert und der stellvertretende Bezirkstagspräsident Peter Heusinger durch die neuen Räume. Als ein besonders wichtiges Ergebnis der Umgestaltung nannten sie den geschaffenen separaten Raum für die Patientenaufnahme. Daneben sei nun auch der Wachraum unterteilt, so dass Patienten mit unterschiedlichen Krankheitsbildern auch getrennt voneinander untergebracht werden können.
Heusinger zeigte sich dankbar darüber, dass sich der Bezirk vor mittlerweile drei Jahren zur Sanierung entschieden und der Staat diese mit 1,375 Millionen Euro bezuschusst habe. Man habe die "baulich abgewirtschaftete" Station "auf die Höhe der Zeit" gebracht. Der Großteil der Arbeiten sei dabei von unterfränkischen Handwerksbetrieben ausgeführt worden, so Heusinger.
Angesichts der "immensen Summen", die in den vergangenen Jahren auf dem Gelände des BKH verbaut worden seien, wünschte sich der Ärztliche Direktor Jungkunz, "dass die Großzügigkeit so weiter geht". Vor allem aber hoffte er, dass Geld nicht nur für Baumaßnahmen, sondern auch für die in seinen Augen erforderliche personelle Aufstockung locker gemacht werde.
Konkrete Pläne gibt es derzeit nur für einen weiteren Umbau: Der Bezirk will das ebenfalls 30 Jahre alte Haus 18 für rund 4,5 Millionen Euro sanieren. Ob und wann daraus etwas wird, entscheidet sich jedoch frühestens 2008, so die Aussage der Bezirksverwaltung.