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KARLSTADT: Verbindung von Poesie und Malerei

KARLSTADT

Verbindung von Poesie und Malerei

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    Was es ist: Eine interessante Verbindung aus Poesie, dem Gedicht „Was es ist“ von Erich Fried, und Malerei zeigt Elisabeth Maseizik zurzeit in der Schalterhalle der Sparkasse Karlstadt. Im Bild von links Elke Sigmund von der Sparkasse, Gebietsdirektor Peter Schmitt, Elisabeth Maseizik und Kunsterzieherin Bettina Baier.
    Was es ist: Eine interessante Verbindung aus Poesie, dem Gedicht „Was es ist“ von Erich Fried, und Malerei zeigt Elisabeth Maseizik zurzeit in der Schalterhalle der Sparkasse Karlstadt. Im Bild von links Elke Sigmund von der Sparkasse, Gebietsdirektor Peter Schmitt, Elisabeth Maseizik und Kunsterzieherin Bettina Baier. Foto: Foto: Günter Roth

    Was es ist/Es ist Unsinn/

    sagt die Vernunft/Es ist was es ist/

    sagt die Liebe/Es ist Unglück/

    sagt die Berechnung/Es ist nichts als Schmerz/sagt die Angst/

    Es ist aussichtslos/sagt die Einsicht/

    Es ist was es ist/sagt die Liebe/

    Es ist lächerlich/sagt der Stolz/

    Es ist leichtsinnig/sagt die Vorsicht/

    Es ist unmöglich/sagt die Erfahrung/

    Es ist was es ist/sagt die Liebe.

    („Was es ist“ von Erich Fried)

    Bildende Kunst und Gedichte bewegen sich in verschiedenen Räumen – aneinander vorbei, gegeneinander? Nicht für Elisabeth Maseizik. In der Schalterhalle der Karlstadter Sparkasse zeigt sie nun, wie das schlichte und doch bewegende Gedicht „Was es ist“ von Erich Fried ihr Schaffen als Malerin beeinflusst hat.

    In drei Strophen lässt Fried viele logische Argumente gegen das Leben zu Wort kommen: die Vernunft, die Berechnung, die Einsicht oder den Stolz. Sie alle warnen oder drohen gar. Die Antwort aber ist so lapidar wie unwiderlegbar: „Es ist was es ist sagt die Liebe“. Doch wie lässt sich das malerisch umsetzen? Die Kunsterzieherin Bettina Baier, die die Arbeiten Maseiziks bei der Vernissage vorstellte, machte klar, dass die Künstlerin die sprachlichen Bilder Frieds nicht etwa formal oder inhaltlich umsetzt und interpretiert. Vielmehr nutzt sie die literarische Vorlage als Stichwortgeber, löst einzelne Verse, Abstrakta aus dem Textganzen heraus und bringt sie in einen anderen, neuen Kontext.

    Die Künstlerin will Anstöße geben, eigenen Gedankengängen zu folgen, die bildnerisch umgesetzt werden. Baier verwies auf ein Bild mit dem Titel „Stolz“. Im Gegensatz zu Frieds Gedicht werde hier der Stolz als etwas Positives gedeutet, was sich auch in der warmen Farbgebung zeige. Stolz schaffe hier nicht Distanz, sondern gelte als Ausdruck der Selbstachtung, die aus der Liebe erwachse.

    Elisabeth Maseizik ist in jedem Fall eine Malerin, die den Mut aufbringt, Bilder aus der Welt positiv zu gestalten, dem Leben die warme Seite abzugewinnen. Damit schwimmt sie bewusst nicht im augenblicklichen Trend mit. Ihre großflächigen abstrakten Werke wirken allesamt belebt, wecken warme, angenehme Empfindungen. Auch wenn sie die erdverbundenen Brauntöne überwiegen lässt, rot wirkt hier weniger als Warnung oder Drohung, vielmehr erinnert es an lebendiges Blut, Dynamik und Lebensfreude.

    Die Künstlerin stammt aus Düsseldorf und lebt seit 1992 in Würzburg. Die examinierte Krankenschwester widmet sich seitdem auch intensiv der Malerei. Die ausgezeichnete musikalische Umrahmung bei der Vernissage hatte Antonia Hentze auf der Harfe übernommen.

    Karlstadts Bürgermeister Paul Kruck und Peter Schmitt, der gastgebende Gebietsdirektor der Sparkasse Mainfranken, lobten die kulturelle Zusammenarbeit von Stadt und Kreditinstitut, das hier mittlerweile so etwas wie eine „Kunsthalle“ vorweisen könne. Kunstausstellungen in der Schalterhalle bereicherten sowohl die Kultur Karlstadts als auch die Arbeit der Sparkasse.

    Die Werke von Elisabeth Maseizik sind am Dienstagabend im Rahmen der Veranstaltung „Kultur-Häppli“ und dann während der üblichen Öffnungszeiten bis zum 26. Oktober zu sehen.

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