Eine große Trauergemeinde hat am Montag Abschied genommen von Bernhard Straub. Der 56-Jährige war am 5. Januar völlig unerwartet gestorben. Die Plätze in der Kirche, in der die Trauerfeier von Pfarrer Hermann Becker gehalten wurde, reichten nicht aus. Unzählige Feuerwehrleute, Vereinskollegen, Freunde und Weggefährten begleiteten Straub auf seinem letzten Weg. Er hinterlässt seine Frau Daniela und seinen siebenjährigen Sohn Benedict.
Bernhard Straub wurde 1968 in Lohr geboren und wuchs in Rothenfels auf. Er arbeitete lange als Architekt beim ortsansässigen Architekturbüro bma. Von 2002 bis 2012 gehörte er dem Stadtrat von Rothenfels an.
Gerne am Meer und auf dem Wasser
Straub war gerne am Meer und auf dem Wasser. So segelte er bereits in der Karibik und machte Urlaub in Ägypten und New York. Mit seiner Familie reiste er außerdem gerne mit dem Wohnmobil, beispielsweise nach Italien und Kroatien.
Eine weitere große Leidenschaft von ihm war das Schauspiel. Im Krimikeller Rothenfels war er in zahlreichen Rollen zu sehen. Bereits 2010 bei der Eröffnung des Krimikellers stand er in "Der Hexer" als Inspektor Bliss auf der Bühne. Und auch in der aktuellen Produktion "Die Therapie" spielte er mit. "Kein anderer außer mir stand häufiger auf der Krimikeller Bühne als Bernd", erzählt Theaterleiter Michael Franz. Noch zwei Tage vor seinem tragischen Tod habe er gespielt. Für Franz war Straub nicht nur Theaterkollege und Nachbar, sondern auch ein Freund.

Straub war auch ein Vereinsmensch. Er war beim Rothenfelser Fasenachtsverein Schriftführer, sowie Licht- und Tontechniker. Außerdem war er Mitglied in der Sportvereinigung Rothenfels, beim Obst- und Gartenbauverein und bei den Maltesern. In der Kirche war er als Küster tätig.
Über 40 Jahre lang aktiver Feuerwehrmann
Bereits als Jugendlicher trat er in die Feuerwehr Rothenfels ein und war über 40 Jahre lang aktiver Feuerwehrmann. Er war Jugendwart, später stellvertretender Kommandant und von 1997 bis 2012 Kommandant. Nach der Zusammenlegung der Feuerwehren von Rothenfels und Bergrothenfels war er auch dort seit 2018 Kommandant. Erst im Sommer 2024 wurde er erneut zum Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Berg-Rothenfels gewählt.
Als Kommandant führte er die Feuerwehr mit großem Einsatz, Weitblick und Wärme. Er kümmerte sich nicht nur um die aktive Wehr, sondern engagierte sich auch bei der Ausbildung und Förderung der Kinder- und Jugendfeuerwehr, um die nächste Generation zu begeistern. "Neben seiner Rolle als Feuerwehrkommandant war er ein liebevoller Familienvater, Ehemann und Freund. Sein plötzlicher Verlust erinnert uns schmerzlich daran, wie zerbrechlich das Leben ist", so Bürgermeister Michael Gram. "Sein Tod hinterlässt eine Lücke, die nicht zu füllen ist – in seiner Familie, in der Feuerwehr und in der gesamten Gemeinschaft."