Zu einer bunten Reise der Hoffnung lädt bis Mitte Juni der Künstler Roland Fürstenhöfer aus Pöttmes in das Franck-Haus in Marktheidenfeld ein. Der Schwabe zeigt meisterhafte Farbradierungen, Malerei und Mischtechnik im vorderen Galeriebereich des städtischen Kulturzentrums.
Mit dem Titel „Reisen zu fernen Kulturen“ ist die gekonnt angeordnete Präsentation der Kunstwerke, die teilweise von miniaturhaftem Charakter geprägt sind, überschrieben. Der Künstler habe einen Schatz aus der Welt nach Marktheidenfeld gebracht, meinte Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder bei der Ausstellungseröffnung am Freitagabend. Zuversicht und Hoffnung sprächen aus den Bildern eines Menschen, der bewusst auf Wahrheiten sehe und dabei Herz und Seele öffne.
Die Kitzinger Kunsthistorikerin Liane Thau befand den Festsaal des Franck-Hauses als idealen Ort zur Eröffnung von Fürstenhöfers verzaubernder Weltreise in Bildern. Der in Nürnberg ausgebildete, freischaffende Künstler, der unter anderem auch Kinder- und Jugendbücher illustrierte, zeige seine Impressionen von vielen Stellen der Welt. Er liebe es zu reisen, so in Europa, Nordafrika, Arabien und Nordamerika. Gelegentlich regten ihn auch Reisebeschreibungen von fernen Ländern zu seinen Bildschöpfungen an.
Das Reisen sei schon zu Albrecht Dürers Zeiten eine Inspiration für Künstler gewesen und dies habe sich im 20. Jahrhundert weit über die Grenzen Europas hinaus entwickelt. Fürstenhöfer verarbeite die Eindrücke von Menschen in unterschiedlichen Kulturkreisen mit leuchtenden Farben und großer Liebe zum Detail. Er berichte vom vergangenen Glanz mancher Städte, wie beispielsweise aus dem Jemen. Die dortigen Hochhäuser in Lehmbauweise habe er auch bei bemalten Objekten aus ausgesägten Holzplatten aufgenommen.
In seinen Radierungen hebe er oft das rechteckige Bildformat mit Druckplatten, die dem Umriss ihrer Darstellungen folgen, auf. Fürstenhöfer arbeite in ausgefeilten Techniken, oftmals auch mit mehreren Druckplatten, die ihm eine Mehrfarbigkeit seiner Drucke gestatteten. Nachträgliche Kolorierungen verliehen seinen Drucken Unikatcharakter. Der Künstler schätze die Symmetrie und klassische, erlernte Farbgestaltungen, die eine kompositorische Ruhe hervorbrächten. Dies zeichne zugleich seine Mischtechniken und seine Malerei auf Leinwand aus.
So erzähle Fürstenhöfer 1001 Geschichten zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit wie einst Paul Klee, der festgestellt habe, dass Kunst nicht abbilden, sondern sichtbar machen müsse. Den Künstler selbst, so meinte Thau, zeichne in diesem Prozess ein unverwechselbarer Stil in Form und Farbe aus. Hinter seiner großen Nachdenklichkeit trete eine im Grunde positive Sicht auf die Welt zutage. Auf der Suche nach einer besseren Welt fänden Sehnsuchtsbilder zu Menschenfreunden.
Die Ausstellung ist bis zum 18. Juni von Mittwoch bis Samstag von 14 bis 18 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen von 10 bis 18 Uhr zu sehen. Roland Fürstenhöfer ist am Internationalen Museumstag, Sonntag, 21. Mai, von 15 bis 18 Uhr persönlich zu Gesprächen und Führungen in der Ausstellung zu Gast.