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Kreuzwertheim: Viele Ideen für die Altortsanierung in Kreuzwertheim

Kreuzwertheim

Viele Ideen für die Altortsanierung in Kreuzwertheim

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    Im Rahmen der Entwicklung des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) wurden mehrere Impulsprojekte entwickelt unter anderem für den Bereich Rathaus/Fürstin-Wanda-Haus.
    Im Rahmen der Entwicklung des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) wurden mehrere Impulsprojekte entwickelt unter anderem für den Bereich Rathaus/Fürstin-Wanda-Haus. Foto: Birger-Daniel Grein

    Im Juni hatte der Gemeinderat der Marktgemeinde Kreuzwertheim das Sanierungsgebiet "Altort Kreuzwertheim" beschlossen. Von zentraler Bedeutung für das Verfahren, sowie die Möglichkeit der Städtebauförderung ist das Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (ISEK) mit Vorbereitenden Untersuchungen. Am Mittwoch wurden die Ergebnisse des ISEK in der Dreschhalle interessierten Bürgerinnen und Bürgern vorgestellt.

    Bürgermeister Klaus Thoma erklärte, das Ortsbild verändere sich stetig. Es gebe leider auch negative Veränderungen. Er verwies auf Leerstand und Verfall, aber auch Veränderungen, die nicht ins Ortsbild passen. Seit Jahrzehnten nutze die Marktgemeinde Sanierungsgebiete und Städtebauförderung. "Trotz sichtbarer Erfolge sind wir noch nicht fertig."

    Zudem gelte es Lösungen für neue Herausforderungen wirtschaftlicher, demographischer und ökologischer Fragen zu finden. Ziel des ISEK und des Sanierungsgebiets sei es, vorhandene Missstände zu beseitigen und Potenziale zu nutzen. Private Initiative der Gebäudeeigentümer sei dafür ein zentrales Element. Das Sanierungsgebiet sei stark vergrößert worden, so dass deutlich mehr Bürger von einer Förderung profitieren können.

    Zehn bis 15 Jahre für Umsetzung kalkuliert

    Die Ergebnisse der Voruntersuchung und die Inhalte des ISEK stellten Johannes Klüpfel und Martin Gebhardt vom Büro Schirmer, Architekten und Stadtplaner, aus Würzburg vor. Die Experten erklärten, für die Umsetzung des ISEK kalkuliere man mit zehn bis 15 Jahren. Ausführlich gingen sie auf die Erstellung des ISEK ein. Dabei seien in Präsenzveranstaltungen, Besprechungen und Onlineerhebungen Verwaltung, Gemeinderat, Einwohner, Fachexperten und Träger öffentlicher Belange einbezogen worden.

    Die Erstellung sei in drei Schritten erfolgt, einer Potenzialanalyse, die Erstellung von Zielen und Leitlinien und die Entwicklung eines Handlungskonzepts. Zudem wurden drei besondere Handlungsfelder betrachtet: Barrierefreiheit, Stellplatzanalyse und öffentlicher Raum.

    Pflasterung im Altort problematisch

    Hinsichtlich der Barrierefreiheit hätten die Analysen zum Beispiel die Problematik der Pflasterung im Altort sowie die Neigung der Wege Richtung Main aufgezeigt. Bei der Parkplatzthematik wurde unter anderem festgestellt, dass keiner der öffentlichen Parkplätze im Altort voll ausgelastet sei. Bei der Oberflächen- und Zustandsanalyse wurde eine Vielzahl an Oberflächen von Wegen und Plätzen festgestellt.

    Aus den erhobenen Daten wurden Steckbriefe für verschiedene Bereiche des Altorts erstellt. Außerdem hatte man zusammen mit den Bürgern 43 Projektideen entwickelt. Der Gemeinderat hatte daraus Impulsprojekte ausgewählt und priorisiert.

    Einige davon stellten die Mitarbeiter des Büros Schirmer vor. So entstand die Idee, in einem historischen Gebäude am Main eine Unterkunft für Radtouristen einzurichten.

    Im Rahmen der Entwicklung des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) wurden mehrere Impulsprojekte entwickelt unter anderem für den Bereich beim Rathaus/ Fürstin-Wanda-Haus oder beim Schloss Kreuzwertheim.
    Im Rahmen der Entwicklung des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) wurden mehrere Impulsprojekte entwickelt unter anderem für den Bereich beim Rathaus/ Fürstin-Wanda-Haus oder beim Schloss Kreuzwertheim. Foto: Birger-Daniel Grein

    Viele Projekte betreffen den Bereich der Ortsdurchfahrt. Hier wiesen die Planer darauf hin, dass Veränderungen hier nicht leicht werden, da auch die Interessen des Straßenbauamts einfließen. Für den Bereich Hauptstraße/Haslocher Straße wurde eine Versetzung der Parkflächen, eine Neugestaltung der Gehwege und eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität vorgeschlagen. Ziel sei es auch, die Geschwindigkeit der Fahrzeuge abzubremsen.

    Schloss fußläufig besser an Altort anbinden

    Auch für den Bereich der Lengfurter Straße im Bereich Einfahrt sowie Verbindung Rathaus und Fürstin-Wanda-Haus gab es Vorschläge. Projektideen hier sind die Neuordnung oder Verlagerung der Parkflächen, die Gestaltung der öffentlichen Flächen und ein Freiflächenkonzept am Fürstin-Wanda-Haus zur Aufwertung des Platzes. Im Bereich der oberen Pfarrgasse wird vorgeschlagen, den überdimensionierten Kreuzungsbereich zu verkleinern. Für den Bereich des Schlosses wurde eine Verbesserung der fußläufigen Anbindung zum Altort vorgeschlagen. Eine weitere Idee aus dem Prozess war die Einrichtung eines Schlosscafés oder einer Eisdiele am Schloss.

    Das beschlossene Sanierungsgebiet umfasst 30,2 Hektar. Es umfasst entlang der Ortsdurchfahrt etwa die Bereiche zwischen der Zufahrt zur Turnplatzstraße bis etwas über die Zufahrt Fahrgassenweg hinaus. Außerdem reicht das Gebiet vom Main bis zur Fürstin-Udo-Straße und "An der Steige".

    Aktuell noch in Bearbeitung ist das Gestaltungshandbuch. In ihm werden ortsbildprägende Elemente und Gebäude aufgeführt. Es soll als Grundlage für Entscheidungen zur Neugestaltung dienen.

    Gemeinderätin Silvia Klee betonte: "Jeder der im Sanierungsgebiet wohnt, hat die Möglichkeit einer kostenlosen Beratung über mögliche Maßnahmen." Bürgermeister Thoma war es besonders wichtig, dass das Sanierungsgebiet viele Chancen für Bürger und Ort gleichermaßen biete.

    Förderung von Maßnahmen im SanierungsgebietIm Sanierungsgebiet gelten besondere Genehmigungspflichten für bauliche Maßnahmen. Dies bedeutet auch Maßnahmen, die sonst genehmigungsfrei sind, müssen durch die Kommune genehmigt werden. Damit soll eine städtebaulich sinnvolle Entwicklung im Sanierungsgebiet sichergestellt werden. Personen die Sanierungsmaßnahmen an Gebäuden im Sanierungsgebiet vornehmen, profitieren von einer erhöhten steuerlichen Abschreibungsmöglichkeit. Eine Abschreibung ist nur möglich, wenn vor Maßnahmenbeginn eine Sanierungsvereinbarung mit der Marktgemeinde getroffen wurde. Die Gemeinde stellt nach Abschluss der Arbeiten eine Bescheinigung aus, die die Abschreibung ermöglicht. Bei Eigennutzung des Hauses sind 90 Prozent der Kosten über mehrere Jahre steuerlich abschreibbar, bei Vermietung sind es sogar 100 Prozent. Außerdem gibt es mehrere Kommunale Förderprogramme, deren Sätze 2021 sogar erhöht wurden.(bdg)

    Martin Gebhardt und Johannes Klüpfel vom Büro Schirmer aus Würzburg stellten die Inhalte des ISEK vor.
    Martin Gebhardt und Johannes Klüpfel vom Büro Schirmer aus Würzburg stellten die Inhalte des ISEK vor. Foto: Birger-Daniel Grein
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