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KARBACH: Völkerverständigung im Burgund

KARBACH

Völkerverständigung im Burgund

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    Auf Bilderfahrt: Im ländlichen Burgund findet der Karbacher Künstler Roland Eckert-Köhler inspirierende Motive für die Teilnehmer seiner Malreisen. Mit kraftvollen Farben verewigte er seine Impressionen aus Noyers-sur-Serein.
    Auf Bilderfahrt: Im ländlichen Burgund findet der Karbacher Künstler Roland Eckert-Köhler inspirierende Motive für die Teilnehmer seiner Malreisen. Mit kraftvollen Farben verewigte er seine Impressionen aus Noyers-sur-Serein. Foto: Foto: Martin Harth

    Seit einem guten Vierteljahrhundert veranstaltet der Karbacher Künstler Roland Eckert-Köhler Malreisen. Der 63-jährige Kursleiter bei der Marktheidenfelder Volkshochschule liebt die Malerei im Freien an Orten mit inspirativer Kraft.

    So hat der Diplom-Grafik-Designer und Kunstlehrer, der in Würzburg und Bamberg studierte, schon manchen schönen Platz in Deutschland und im südlichen Europa mit seinen Malschülern entdeckt. Über die Jahre hat er für seine von ihm organisierten Busreisen ein festes Stammpublikum weit über Unterfranken hinaus gewonnen. Aber die Leute seien inzwischen älter geworden und daher muss sich der Karbacher um Interessenten für seinen Kursbetrieb auf Reisen bemühen.

    Dabei hat Eckert-Köhler feste Vorstellungen von seinen Touren. Es sollen anregende Tage sein, fernab von alltäglichem Betrieb und Hektik. Für die Teilnehmer ist dabei Yoga ein gern genutztes, zusätzliches Entspannungsangebot. Es gibt keine festen Unterrichtsstunden oder einen Plan. Plätze und Orte werden aufgesucht. Die Kunstschüler suchen sich ihre Motive selbst. Gemeinsam bespricht man die entstehenden und fertig gestellten Werke.

    Wer Hilfe oder Anregung braucht, kann sich an den Kursleiter wenden, der sich gerne um jeden einzelnen künstlerischen Reisegefährten kümmert. Zeichnung, Acryl- und Aquarellmalerei aber auch Fotografie sind Techniken, mit denen in den Kursen gearbeitet werden kann.

    „Ich glaube kaum, dass man das in dieser Form bei uns erleben würde.“

    Künstler Roland Eckert-Köhler über die herzliche Aufnahme in Frankreich

    Was dem Karbacher Künstler wichtig ist: Alles, bis hin zur Verpflegung, soll ein Lebensgenuss sein. Das heißt für ihn auch, sich vom Massentourismus fernzuhalten. Er bevorzugt nicht zuletzt aus Umweltgründen eine gemeinsame Anreise mit dem Bus, der vor Ort für Ausflüge zur Verfügung steht.

    Nicht jeder Teilnehmer malt während der Aufenthalte. Oft schon begleiteten Familienmitglieder malende Gäste und verbrachten ihre Zeit mit einem anderen Programm, zum Beispiel mit Radtouren.

    Eine kleine, mittelalterliche Ortschaft in Burgund hat Roland Eckert-Köhler in den letzten Jahren besonders lieb gewonnen. Noyers-sur-Serein im Département Yonne hat nicht einmal 700 Einwohner, aber eine der schönsten Burgen Frankreichs. Was man dort erlebt habe, sei einmalig. Die deutschen Maler seien herzlich aufgenommen worden wie in einer Form praktizierter Völkerfreundschaft. Die Nucériens, wie sich die Bewohner nennen, begegneten den Menschen ganz offen.

    Französische Künstlerkollegen luden zum Besuch ihrer Ateliers ein. „Ich glaube kaum, dass man das in dieser Form bei uns erleben würde“, schildert Eckert-Köhler seinen Eindruck. Keine Frage ist natürlich, dass Burgund auch gastronomisch bei Unterkunft und Verpflegung punkten könne. Wein und Käse sind legendär und manche Kostprobe bringt sich der Maler mit nach Karbach.

    Eine Besonderheit hat Eckert-Köhler überdies fasziniert. Unweit von Noyers liegt Guédelon. Dies ist ein Projekt, bei dem nach den Prinzipien der experimentellen Archäologie seit 1997 eine große Burganlage aus der Zeit des französischen Königs Philipp II. (1180 – 1223) unter Anwendung von Techniken aus dem 13. Jahrhundert wieder entstehen soll. Bis 2023 will man damit fertig sein.

    Der französische Staat und die Europäische Union förderten das Objekt zu Beginn mit rund 2,5 Millionen Euro. Nun sind privates Engagement und Spenden gefragt. Der Karbacher bewundert besonders, mit welcher Leidenschaft dieses einmalige Vorhaben von den Beteiligten vor Ort vorangebracht wird.

    Im Jahr 2015 wird Roland Eckert-Köhler Ende Mai mit seinen Malschülern mit dem Bus zu einer einwöchigen Mal- und Kulturreise nach Porec in Istrien aufbrechen. Ende August geht es ein weiteres Mal ins ländliche Burgund nach Noyers-sur-Serein. Drei Freiluft-Malkurse – in Iphofen, in der Rhön und im Steigerwald – haben von Juni bis August näher gelegene Zielorte.

    Informationen zu den Malreisen und Kursen gibt es auf der Homepage des Karbacher Künstlers im Internet: www.rolandeckertkoehler.de

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