Forstoberrat Karl Hessel, der stellvertretende Leiter des Bayerischen Forstamtes Mittelsinn, bedankte sich im Pfarrsaal der evangelischen Kirchengemeinde Mittelsinn bei dem scheidenden Kollegen für die gute Zusammenarbeit.
Dies bestätigte auch Personalsratsvorsitzender Stephan Kühlwein, der dem Kopf und der "guten Seele der Mannschaft mit dem offenen Ohr für alle Mitarbeiter" dankte. Da der passionierte Jäger nie genügend Hochsitze fand, überraschte das Revier drei, Aura, mit einem Abschiedsgeschenk der besonderen Art - einem eigenen Hochsitz.
Landrat Armin Grein bescheinigte Frucht in seiner Laudatio unter anderem dessen ständige Kompetenz als Ansprechpartner, sowohl beim Vollzug des Waldgesetzes, als Leiter der Rotwild-Hegegemeinschaft Rhön-West und besonders als Geschäftsführer des Naturparks Spessart. Frucht sei der "Hüter des Waldes", dem die Tiere immer am Herzen liegen. "Als ehemaliger Präsident und heutiger Ehrenpräsident des deutschen Jagdgebrauchshundeverbandes haben Sie sich um die Jagd verdient gemacht."
Der Mittelsinner Bürgermeister Karl Kratz lobte die gute und unbürokratische Zusammenarbeit mit Frucht und sagte dem neuen Leiter im Namen der vier Bürgermeisterkollegen die notwendige Unterstützung zu. Die Führung eines Forstamtes erfordere viel Kraft.
Forstdirektor Wolfgang Weigl, der die Verabschiedung und die Amtseinführung vornahm, beleuchtete den beruflichen Werdegang Fruchts, den er seit 1962 kennt. Weigl erinnerte daran, dass bei Beginn der Dienstzeit Holz noch ohne Motorsäge gemacht wurde, man noch per Fahrrad in den Wald fuhr. Weigl hob besonders das Frucht'sche Fachwissen hervor, der in seiner "erfrischenden Art" und mit viel Augenmaß das Forstamt Mittelsinn zu dem gemacht habe, was es jetzt sei: "Es kann sich sehenlassen."
Forstdirektor Christoph Frucht stellte bei seiner Ansprache klar: "Dies ist kein Trauergottesdienst sondern ein fröhlicher Abschied." Dass dieses so sei, unterstrich das Duo Heilgenthal, dass die Feierstunden musikalisch umrahmte. Frucht unterstrich seine "Begeisterung für den Spessart" und sagte in Richtung seiner Mitarbeiter: "Danke, dass Ihr mich ertragen und mir geholfen habt, das große Abeitspaket, was ich mit vorgenommen habe, umzusetzen. Ich habe immer lieber Brücken als Mauern gebaut." Seinem Nachfolger wünschte er ein Glückauf für seine Tätigkeit.
Forstoberrat Volkmar Zankl freute sich über seine Berufung, die ihm einen "hohen gestalterischen Einfluss" ermögliche. Sein "Credo" sei, "das Rechte zur rechten Zeit und im rechten Umfang zu tun". Um einen nahtlosen Übergang zu schaffen, wolle er alle Waldbesitzer persönlich aufsuchen und sich deren Wünsche anhören.
Zum Abschluss ergriff Hessel noch einmal im Namen der "Forstamtsfamilie" das Wort und überreichte dem bisherigen "Oberhaupt des Amtes" ein Bild, die Ansicht des Forstamtes, das ein "echtes Willy Hedtstück" sei und Frucht an die 20 erfüllten Jahre in diesem Haus erinnern solle.
Neben zahlreichen Forstkollegen waren die Bürgermeister der zum Forstamtsbereich gehörenden Gemeinden Aura (Karl Sachs), Burgsinn (Franz Schüßler), Fellen (Wolfgang Schiff), Mittelsinn (Karl Kratz) und Obersinn (Richard Stenglein) sowie aus dem hessischen Zeitlofs Bürgermeister Friedrich gekommen. Auf der langen Gästeliste standen auch die Leiter der benachbarten bayerischen und hessischen Forstämter, des Bundesforstamtes Reußenberg, Vertreter des Wasserwirtschaftamtes Würzburg, der Direktion für ländliche Entwicklung, Würzburg, die Jägerschaft der Kreisgruppe Gemünden, Leiter der Schulen Aura, Mittelsinn/Obersinn und Holzrücker.