(klb) Im großen Kreise seiner Familie und mit vielen Vereinsfreunden und Stammtischbrüdern feierte Franz Marx seinen 80. Geburtstag.
Der Geschäftsmann ist auch in diesem hohen Alter noch so voller „Elan und Schaffenskraft“ wie damals, als er mit wenig mehr als 14 Jahren eine Lehre als Bankkaufmann in Gemünden begonnen hatte. Wegen des Krieges schloss er diese nach kurzer Zeit mit Erfolg ab. Nach dem Wehrdienst entschloss er sich, der Familientradition zu folgen und in das elterliche Obst- und Gemüsegeschäft in Rieneck einzutreten. „Eugen Marx und Sohn“ hieß das alsbald.
Bereits der Großvater hatte mit Beeren und Pilzen gehandelt, das Metier lag dem „Marxe Franz“ im Blut. 1947 machte er sich selbstständig und erweiterte das Angebot um die ersten Weihnachtsbäume, Bohnenstangen und Brennholz. Letztere brachte er nach Kitzingen und holte dort Obst und Gemüse. Transportmittel war ein aus Ersatzteilen zusammengesetzter Peugeot, der ständig angeschoben werden musste.
1950 heiratete Marx Liselotte Rodius aus Langenprozelten, die ihm drei Söhne schenkte. Bald wurde das Geschäft erweitert, die Angebotspalette umfasste „Kraut“ aus Schleswig-Holstein, aber auch die ersten Blaufichten und wenig später die in dieser Region völlig unbekannten Nordmanntannen. Deren Aufnahme in die Angebotspalette stellte zunächst ein geschäftliches Risiko dar, aber Marx machte einen wirtschaftlichen Erfolg daraus. Stolz blickt der Kaufmann Marx auf den über 15 Jahre laufenden Vertrag zur Belieferung der Bundeswehr in Hammelburg mit seinen Waren, die bekannt für ihre Frische waren.
Seine freie Zeit verbrachte der umtriebige Mann in zwölf Vereinen. Ob RFK, Schachclub, Gesang- und Fußballverein oder Ski- und Tennisclub, in allen Vorständen wirkte Marx über viele Jahre an maßgeblichen Stellen. Er war ein begeisterter Skifahrer – seine „Lotte“ machte dabei zwar nicht mit, begleitete ihn aber gern bei den zahlreichen Fahrten der Vereine. Marx war auch einer der Mitbegründer der Forstbetriebsgemeinschaft.
Die Kollegen überraschten das Geburtstagskind mit einem Männchen aus Lärchenholz, das nun im Hause Marx einen Ehrenplatz einnimmt. 1985 zeigte eine Rheumaerkrankung dem bis dahin agilen Handelsmann die Grenzen auf. Vorbei war das Schreiben im Zehnfingersystem auf der Maschine, das er in früher Jugend gelernt hatte. Die Finger büßten viel ihrer Beweglichkeit ein und alles schmerzte. Medikamente sind seit der Zeit seine ständigen Begleiter, die es ihm ermöglichen, fast täglich im Wald oder im vom ältesten Sohn geführten Betrieb nach dem Rechten zu sehen: Franz Marx kann einfach nicht ohne seine Arbeit sein.