Es ist durchaus nicht paradox, wenn es an einem Straßenweinfest ein „volles Haus“ gibt, wie beim Auftakt zum 51. Erlenbacher Weinfest. Durch prächtiges Sommer- und Weingenießer-Wetter begünstigt, sorgte dieses seit 15 Jahren vom Weinbauverein Erlenbach-Tiefenthal und seinen Mitgliedern organisierte Fest für rundum zufriedene bis begeisterte Besucher.

Eröffnet wurde das Straßenweinfest, das vor dem Rathaus direkt in der Ortsmitte gefeiert wird, vom Vorsitzenden des Weinbauvereins, Paul Diener, und von der Erlenbacher Weinprinzessin Tina Dworschak. Diener sagte, Erlenbach habe dieses traumhaft schöne Wetter auch verdient: Wenige Frosttage im Frühjahr, der Sonnenbrand im Hochsommer, der „im Rahmen“ geblieben sei, und zufriedenstellender Vergetationsverlauf sorgten dafür, dass „uns der Wein im nächsten Jahr nicht ausgeht.“ Er begrüßte die Ehrengäste: Pfarrer Matthias Wolpert, zurück vom Motorradurlaub, dazu der Landtagsabgeordnete Torsten Schwab, Bürgermeister Georg Neubauer und Alt-Bürgermeister Hermann Riegel.
Erlenbachs Weinprinzessin freute sich auf ihren Prinzessinnenwein

Erlenbachs Weinprinzessin Tina Dworschak begrüßte ebenfalls die Gäste und äußerte sich hocherfreut über das schöne Wetter, was ja zu vielen früheren Weinfesten nicht immer so gewesen sei. Sie sei stolz, hier als Erlenbacher Weinprinzessin stehen zu dürfen und sie freue sich auf den gemeinsamen Abend und dass „wir zusammen anstoßen und den guten Erlenbacher Krähenschnabel und besonders meinen Prinzessinnenwein, den Hasen-Silvaner, probieren.“ Sie dankte den Organisatoren und allen Helfern des Fests und ihrer Familie für die Unterstützung.
Die „Grundler“ spielten, wie schon in vielen Jahren zuvor, den ganzen Abend für die Gäste auf. Zuvor intonierten sie aber noch den Einzugsmarsch für die Weinhoheiten aus „nah und fern“, der am Haus der Weinprinzessin, das wenige Meter von der Fest-Bühne entfernt liegt, startete. Die Prinzessinnen wurden mit „Begleitschutz“ durch das Bubenballett des ECV zum Fest geleitet. Zu ihnen gehörten Kristin Müller (Schweinfurt), Svea Bundschuh (Weinprinzessin aus Külsheim), Loretta Wolpert (Weinkönigin aus Külsheim), Katharina Kunzemann (Güntersleben), Tatjana Ruppert (Erlenbach am Main), Nadine Pfister (Retzbach) und Alexandra Ühlein (Klingenberg).
Prinzessinnen tauschten sich über ihre Amtszeiten aus
Beim Sektempfang, der im Hof des Anwesens Dworschak für die Weinprinzessinnen vorbereitet worden war, hatten sich diese noch untereinander über ihre bisherige Regierungszeit unterhalten. Dass man in Külsheim traditionsgemäß eine Weinkönigin und eine Weinprinzessin hat, die jeweils nach einem Jahr zur Weinkönigin aufrückt, fanden die beiden Külsheimer Weinhoheiten super, da man sich gegenseitig auch entlasten könne – etwa bei Fahrten zu anderen Weinfesten. Die Prinzessin könne zudem ein Jahr lang von der Königin lernen.

Die Prinzessinnen fanden es auch interessant, dass Schweinfurt, nicht unbedingt als pulsierende Weinbaugemeinde bekannt, erst seit vier Jahren eine Weinprinzessin hat. In Schweinfurt gab es mal etwa 320 Hektar Rebfläche, bewirtschaftet von 13 Winzern, derzeit seien es nur noch etwa zehn Hektar „Schweinfurter Peterstirn“.
Am Abend unterhielt der Liedersänger Roy Hansen in der Bocksbeutelbar mit mitreißend gespielten Stücken von den Beatles, Creedence Clearwater Revival und vielen mehr die durchweg begeisterten Gäste, während die „Grundler“ einmal mehr vor dem Rathaus für durchgängig gute Stimmung sorgten.
