Volles Programm, volle Halle, vollste Begeisterung des Publikums: Hervorragende Garde- und Showtänze, pfiffige Darbietungen und Lachsalven zündende Büttenreden prägten die Prunksitzung des Erlenbacher Carneval Vereins (ECV).
ECV-Vorsitzender Julian Kerscher stellte das neue Prinzenpaar Walter I. und Manuela I. vor.
Tanzmariechen Silja Müller eröffnete dann mit ihrem Tanz die bis nach Mitternacht dauernde Sitzung.
Mit Reisekoffern ausgestattet, als Tochter des Prinzenpaares der vergangenen Session auf der Flucht aus dem völlig auf Fasching ausgerichteten Elternhaus, klagte Luna Schleich ihr Leid. Danach nahm Wolfgang Huskitsch vom Fastnacht-Verband Franken (FVF), von der Kapelle „Die Lieblers“ mit einem Deutsch gesungenen AC/DC-Stück begrüßt, Ehrungen verdienter ECV-Mitglieder vor (Bericht folgt).
Temperamentvoll waren die Tänze der ECV-Garden: Die Nachwuchsgarde, die Jugendgarde und die Prinzengarde hatten stets eine Zugabe zu ihren gelungenen Darbietungen hinzuzufügen. Dazu kamen die „Lady Shake?s“, die in Wild-West-Outfit, irgendwo zwischen Flintenweib und verruchten Bar-Room-Queens angesiedelt, den „Saloon“ aufmischten.
Zwischen diesen Tänzen gab es anregende Büttenreden. Pfarrer Matthias Wolpert stellte sich Lisa-Marie Müller (als Pfarrer) und dem mit Unkenntnis geradezu biblischen Ausmaßes ausgestatteten Alt-Ministranten Laurenz Deppisch als kenntnisreicher Neu-Ministrant vor. Anna Hauk präsentierte als Nachrichtensprecherin von ETL und als Reporterin Hanna Auk Peinlichkeiten aus dem Ortsgeschehen. Jan-Philipp Friese karikierte angesagte Spinnereien als Keyboard-spielender, singender Rauchmelder in „Ich glaub‘, es piept“.
Vom „Träubl“ zum Spitzenwein passiert so einiges, wie das Bubenballett zwischen Rebzeilen, Bütt und Presse schwungvoll und mit höhergelegten Hub-Pirouetten vortanzte.
Jonny und Max als Handwerker-Könige zeigten mit Wortspielereien (Warum arbeitet man an einem Erdhaufen am besten zu zweit? – Ich paarschippe jetzt…), wie man noch ineffizienter arbeiten kann als so manche Baubehörde, mit veritablem Kurz-Schluss am Ende des Vortrags.
„Ohne Wasser kein Leben“ – ein akrobatisch vorgetragener Tanz des ECV-Jugendshowballetts leitete zum „Zirkus in der Krone“ über. Dreifache Faschingsprominenz gab es mit Zirkusdirektor Amir Essawi, Prinz Marco I. (Lorbser Marktheidenfeld) und dem „Schmied“ Thomas Väth vom OCV Oberndorf, die durch Drücken von Vogelköpfen einen Liedtitel zusammensetzen sollten.
Dass Schlotfeger auch um den Schlot fegen können, zeigte das ECV-Männerballett mit seinem „Es grüßt vom Dach – die Schlotfeger von Erlenbach“. Von Tage- und Holzdieben flunkerten Kai Wiesmann und Julian Kerscher als Eiche und Fliegenpilz im unruhigen Gemeindewald, dem Christian Will Hintergründiges (Song: „Mit der Liebe war‘s vorbei“) auf der Gitarre folgen ließ.
Wie in jedem Jahr erwies sich der Tanz des Showballetts als Spitzendarbietung. In „La grande bouffe – eine dekadente Nacht“ mochte man sich in die schwelgerische Luxus-Feier-Welt an Königshöfen vergangener Jahrhunderte versetzt fühlen.
Nach sechs Jahren als Sitzungspräsident wurde Thomas Heilig von Julian Kerscher mit einem Präsent verabschiedet. Mit dem vom ganzen Saal gesungenen ECV-Lied schloss der offizielle Teil dieser sehr gelungenen Prunksitzung.