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Büchold: Von dunklen Verliesen und tapferen Rittersleuten

Büchold

Von dunklen Verliesen und tapferen Rittersleuten

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    Geschichtsunterricht am Kastanienbaum. Vor der Kulisse der Schlossanlage von Büchold erzählte Susan Schubert ihren jungen Gästen aus der Geschichte des Schlosses.
    Geschichtsunterricht am Kastanienbaum. Vor der Kulisse der Schlossanlage von Büchold erzählte Susan Schubert ihren jungen Gästen aus der Geschichte des Schlosses. Foto: Günter Roth

    Eigentlich hätte der vierjährige Samuel als qualifizierter Führungshelfer für Susan Schubert auf Schloss Büchold dienen können. Bei dem geführten Gang durch Schloss Büchold konnte der Stepke die meisten Fragen der Schlossherrin bestens beantworten. Kein Wunder, er ist gegenwärtig voll auf dem "Ritter-Tripp", wie sein Vater erklärte.

    Im Rahmen des alljährlichen "Tag des offenen Denkmals" öffnen auch regelmäßig Susan Schubert und ihr Ehemann Henning Glawatz die Pforten und Tore ihres Schlosses auf dem Bücholder Burgberg. Auch in diesem Jahr war die Anlage nach einem Jahr Corona-Pause wieder ein guter Besuchermagnet, der 360 Personen aus der näheren und weiteren Umgebung anlockte.

    Verlies sorgte für Gänsehaut

    Hauptattraktion war natürlich der hohe Bergfried, der nach einem anstrengenden Aufstieg mit einer herrlichen Aussicht auf das Bücholder Umland belohnte. Auch der umfangreiche Gewölbekeller wurde eingehend besichtigt. Im Nebengebäude hat die Familie Schubert/Glawatz ein kleines, aber feines Schlossmuseum mit allerhand historischen Schätzen eingerichtet. Das hier vorhandene Verlies aus der alten Zeit rief zwar durchaus auch Gänsehaut hervor, war insgesamt aber sicher für die Gäste.

    Traditionell werden beim "Tag des offenen Denkmals" auf Schloss Büchold Führungen für die Besucher angeboten. Gut drei Dutzend junge "Ritter und Burgfräulein" hatte die Schlossherrin Schubert unter der großen Kastanie vor dem Tor versammelt, wo sie über die wechselvolle Geschichte der Anlage erzählte. Da war der Ritter Cruck, der wegen nicht bezahlten Wegegeldes für seine Schafe das Schloss an die Grafen von Rieneck verlor, dann kamen der Johanniterorden und die benachbarten Herren von Thüngen als Besitzer.

    Steine des Gemäuers einst zum Bau von Bücholder Häusern verwendet

    Ein bisschen wehmütig war dann der Vergleich mit dem Bild vom prachtvollen Renaissanceschloss im 16. Jahrhundert mit dem verfallenen Gemäuer Ende des vorigen Jahrhunderts. Hier staunten die Kinder nicht wenig, als sie erfuhren, dass die einst schöne Anlage nicht durch einen Krieg zerstört wurde, sondern von den Bücholdern Stein für Stein zum Bau ihrer eigenen Häusern abgetragen wurde. Natürlich kam auch hier das geheimnisvolle Verlies zur Sprache sowie das dunkle Kapitel der Hexenverfolgung.

    Zum Abschluss der Kinderführung wurden die kleinen Burgfräulein und Rittersmänner mit einem Schwert und einem Diadem belohnt.

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