(hiwi) Zu einer besinnlichen Stunde mit ruhiger Musik und nachdenklichen Texten hatte der Pfarrgemeinderat am Sonntagabend in die Adelsberger Kirche eingeladen. Bei Kerzenschein führte Pfarrer Berthold Grönert durch das Programm mit weihnachtlichen Weisen. „Zur Ruhe und zum Nachdenken kommen und Zeit haben füreinander“, so erklärte den Zuhörern den Advent.
Seine Erzählungen handelten unter anderem vom „Nicht-warten-können“ eines chinesischen Bauerns, der auf dem angesäten Acker die jungen Getreidepflänzchen in die Höhe zieht, damit sie schneller wachsen, und verwundert am nächsten Tag feststellen muss, dass sie alle kaputt sind.
Stimmungsvoll waren die Stücke, die Evi Schneider auf ihrer Harfe spielte, wie etwa das alte Weihnachtslied „Es ist für uns eine Zeit gekommen“. Dabei begleiteten Renate Lechner, Ruth Braun-Spiehl, Elke Leischner, Giesela Braun und Christel Schneider-Nickel sie mit Gesang. Zusammen mit Johanna Hess, die Querflöte spielte, ließ sie die Harfe bei den Stücken „El Condor Pasa“ und „Fantasie“ erklingen.
Lauter ging es bei den Stücken zu, die Christel West auf ihren beiden Dudelsäcken darbot: den französischen Marsch „Les filles de mon pays“, auf dem französischem Dudelsack gespielt, begleitet von der Harfe und Christiane Christoph-Dimpel an der Trommel. Bei „Kommet ihr Hirten“ und „Inmitten der Nacht“ wechselte sie auf den fränkischen Dudelsack. Interessantes über den heiligen Josef, den Schutzpatron der Lautlosen und Stillen, erfuhren die Besucher wieder von Pfarrer Grönert. „Dieser Heilige gehört zu den Vorbildern, die auch mal zuhören und still sein können, er zeigt uns, dass der Weg der Liebe oft lautlos gegangen wird“.
Manfred Marold hatte für die Orgel ein „Menuett aus dem Klavierbüchlein für Anna Magdalena Bach“ und einen „Kanon in D“ vom Nürnberger Organisten Johann Pachelbel ausgesucht. Eine Erzählung von Rainer Maria Rilke wies die Zuhörer darauf hin, dass es wichtig sei, mit dem Herzen zu schenken. Darin erzählt Rilke von einer Bettlerin in Paris, der er eine Rose schenkte. Denn er hatte beobachtete, dass sie sich über das Geld, das sie sonst erhielt, gar nicht mehr freuen konnte.
Gut zur ruhigen Atmosphäre des Abends passten die Stücke, die Theresa Hennermann auf der Tenorflöte zusammen mit Meinolf Arndt auf der Gitarre darboten: „Oh Freude über Freude“, ein Hirtenlied aus Österreich, „Ich steh an deiner Krippe hier“ und zum Ausklang des Abends „Ave Maria zart“.
Einen schönen Ausklang fand die besinnliche Stunde anschließend auf dem Kirchplatz, wo die Besucher bei Glühwein, Kinderpunsch und Gebäck noch zusammen standen.