Das Weinhaus „Rose“ in Lohr ist mit sofortiger Wirkung geschlossen. Dafür wird der Biergarten am Radweg in Homburg wiederbelebt. Dies teilte am Mittwoch Martin Brönner mit, der das Lohrer Weinhaus zehn Jahre lang führte. Der 56-Jährige will möglichst binnen zwei Wochen den dem Homburger Weingut Huller gehörenden Biergarten eröffnen.
Den teilweise von der Stadtmauer umgebenen Biergarten gibt es laut Michael Huller seit drei Jahren. Er war zu Beginn verpachtet, wurde im Sommer 2013 jedoch nicht bewirtschaftet. Er umfasst rund 100 Sitzplätze, Toiletten, Küche und Kühlhaus. Rund 30 der Sitzplätze sind überdacht.
Welche Zukunft nach dem Weggang Brönners das traditionsreiche Lohrer Weinhaus Rose nun hat, ist offen. Brönner habe seinen Abschied erst vor wenigen Tagen angekündigt, sagte Luise Hippeli, die das Weinhaus zusammen mit ihrem Mann 27 Jahre lang bis 1979 betrieben hatte und deren Tochter das Haus gehört.
Brönner sagte am Mittwoch, dass er vor kurzem zufällig mit dem Rad durch Homburg gefahren sei und dabei von den Eigentümern des Biergartens erfahren habe, dass dieser zu verpachten sei. Für ihn sei es „Zeit für eine neue Herausforderung gewesen“, so der Diplom-Betriebswirt.
Brönner hat seit 1984 das Leben in Lohr gastronomisch und kulturell mitgeprägt: zunächst als Wirt des Blues Corner, seit 2004 mit dem von ihm wiederbelebten Weinhaus Rose. Auch durch das von ihm über Jahre hinweg organisierte Cityfestival hat er Impulse gesetzt.
Den Biergarten, der „Vogelfrei“ heißen soll, will Brönner mit schlanker Personalausstattung betreiben. Er plane einen klassischen Biergarten mit Selbstabholung. Das Angebot soll auf Radfahrer abgestimmt sein und auch vegetarische und vegane Gerichte umfassen. Ausgeschenkt werden sollen Huller-Weine sowie verschiedene Biere. Ab und zu will Brönner auch Livemusik engagieren.
Liebeserklärung an Homburg
Die Lage des Biergartens direkt am Maintalradweg sei ideal, so Brönner. Das gleiche gelte für die Umgebung mit den Weinbergen. „Ich liebe Homburg“, sagt Brönner über seine neue Wirkungsstätte und deren touristische Möglichkeiten. Er werde jedoch in Lohr wohnen bleiben.
Darin, dass der Biergarten ein reines Sommergeschäft sein wird, sieht Brönner kein Problem. Ganz im Gegenteil: Er habe dann die Möglichkeit, in den übrigen Monaten andere Ideen zu weintouristischen und kulinarischen Angeboten zu verwirklichen.