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Gräfendorf: Von Visionären und Vorbildern: Buchvorstellung zu 100 Jahren Gräfendorfer Sozialgeschichte

Gräfendorf

Von Visionären und Vorbildern: Buchvorstellung zu 100 Jahren Gräfendorfer Sozialgeschichte

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    44 Seite Dorfgeschichte über die soziale Arbeit in Gräfendorf.
    44 Seite Dorfgeschichte über die soziale Arbeit in Gräfendorf. Foto: Selma Schwarz

    "100 Jahre Gräfendorfer Sozialgeschichte" heißt das Werk von Johannes Sitter, der auf 44 Seiten einen Abriss über die Anfänge mit der Aul'schen Stiftung bis zur Auflösung des Vereins gibt. Wolfgang Schelbert eröffnete die Veranstaltung zur Dorfgeschichte, die mit einem Überblick über 100 Jahre Sozialarbeit begann. Das geht aus einem Presseschreiben hervor, dem folgende Informationen entnommen sind.

    In den Nachkriegsjahren zahlte der St. Johannis-Zweigverein monatlich 60 DM zur Unterstützung der drei Würzburger Erlöserschwestern. Zeitzeuge Ernst Försch berichtete, dass sein Vater als Kassenwart fungierte, während er und seine Mutter die Jahresbeiträge von 5 Mark einsammelten – eine große Summe für ärmere Einwohner, die in Raten zahlen konnten.

    Gegen Ende des 19. Jahrhunderts stiftete Katharina Baldauf ihr Heiratsgut von 1000 Mark, um kranke und alte Menschen sowie Kinder zu unterstützen. Pfarrer Drescher setzte ihre Vision 1913 um und gründete den St. Johannis-Zweigverein, der bis in die Nachkriegsjahre bewegte Zeiten erlebte. Die Eindrücke dieser Jahre waren an jenem Abend deutlich spürbar, als Ernst Försch über die "braunen Stiefel" sprach, die "nach dem Krieg schwarz glänzend" bei kirchlichen Veranstaltungen erneut ins Rampenlicht rückten.

    Pfarrer Hans Först, dessen Strenge mit den Schülern im Religionsunterricht man kritisierte, erhielt andererseits viel Anerkennung für sein rasches Handeln in der herausfordernden Ära des Wandels. Er ergriff sofort die Initiative, sorgte für die Gründung einer Schwesternstation und eines Kindergartens. Bis 1974 engagierten sich die Barmherzigen Schwestern in der Pflege, der Handarbeitslehre und im Kindergarten. Danach übernahmen weltliche Kräfte die Leitung. Die Krankenpflege übernahm die Sozialstation St. Franziskus.

    1994 drohte die Auflösung wegen Mitgliedermangels, doch Edeltraud Radon und Pfarrer Peter Rüb belebten die Gemeinschaft neu. Schließlich endete 2016 die Vereinsgeschichte.

    Johannes Sitter würdigt in seiner Dokumentation Persönlichkeiten wie Katharina Baldauf, Pfarrer Drescher und Först sowie die Würzburger Erlöserschwestern und weitere engagierte Mitglieder als Vorbilder. Ihr Einsatz zeige bis heute Wirkung, sei es durch den Elternbeirat des Kindergartens, die motivierten Kindergärtnerinnen oder die Tatkraft des spendenfreudigen Faschingsteams.

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