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Rieneck/Halsheim: Vor 150 Jahren: Ein Rienecker Einbrecher kam erneut ins Zuchthaus

Rieneck/Halsheim

Vor 150 Jahren: Ein Rienecker Einbrecher kam erneut ins Zuchthaus

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    Symbolbild Gitterstäbe.
    Symbolbild Gitterstäbe. Foto: Patrick Seeger/dpa

    Vor 150 Jahren wurde ein Rienecker wegen Einbruchs und Gefangenenbefreiung vom Schwurgericht in Würzburg zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt. Der ledige Eisenbahnarbeiter Johann Casimir wurde für schuldig befunden, am 13. Mai 1870 in das umschlossene Anwesen von Johann Georg Amend in Halsheim, das an der Landstraße zwischen Arnstein und Karlstadt lag, eingebrochen zu sein. Mit Hilfe einer Leiter soll er auf das Gebälk des Schweinestalls gestiegen und von da aus ins Wohnhaus gekommen sein. Im Erdgeschoss soll er aus der Schublade eines Tisches 5 Gulden und 33 Kreuzer gestohlen haben.

    Casimir, der durch die Scheune nach draußen floh, wurde vom nach Hause zurückkehrenden Bauern auf frischer Tat ertappt. Mit Hilfe mehrerer Halsheimer Bürger wurde er gefasst und der Gendarmerie übergeben. Er kam ins Polizeigefängnis Arnstein.

    Der Häftling befreite sich in der Arnsteiner Fronveste selbst

    Am 14. Mai brach er an der Stelle, wo das Ofenrohr in den Kamin führte, mehrere Ziegelsteine heraus und stieg durch den Kamin aufs Dach der Fronveste und von da auf ein Nebengebäude der benachbarte Präparandenschule. Er gelangte in den Hof und versteckte sich in einer Toilette ("Abtritt"), wo er jedoch bei einer Durchsuchung gefunden wurde.

    Der Angeklagte, so berichteten das Würzburger Abendblatt und der Würzburger Stadt- und Landbote am 29. August 1870 anlässlich der Verhandlung, habe einen "sehr getrübten Leumund" gehabt und sei wegen Diebstahls schon zuvor zu drei und acht Jahren Arbeits- sowie zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt worden.

    Ob es derselbe Johann Casimir aus Rieneck war, bei dem im Februar 1852 durch den reißenden "Rieneckerbach" ein Nebengebäude dermaßen ausgespült wurde, dass es einstürzte, ist aufgrund fehlender Altersangaben unklar. Die einstürzenden Mauern hatten damals die darin wohnende ledige Dorothea Casimir unter sich begraben, wie "Die Volksbötin" berichtete.

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