Nur kurz dauerte die Diskussion im Thüngener Gemeinderat über die angesetzte Entscheidung über die Anschaffung von 30 öffentlichen Abfalleimern in der Marktgemeinde. Einerseits stellte sich Gemeinderat Patrick Druschel anfangs gegen die geplanten Plastikbehälter mit seitlichem Einwurf und brachte stattdessen Ausführungen in Edelstahl mit oben liegender Öffnung ins Spiel. Diese seien nachhaltiger, und außerdem würde eine seitliche Öffnung viel leichter zur Verstopfung durch Müll führen, meinte er. Die bessere Haltbarkeit würde auch den höheren Anschaffungspreis ausgleichen.
Sein Kollege und Mitarbeiter des Bauhofs, Dieter Weller, meinte hingegen, seine Bauhofkollegen würden die Plastikeimer bevorzugen, weil sie besser zu handhaben seien. Durch eine Sammelbestellung mit den Partnergemeinden der Verwaltungsgemeinschaft ließe sich der Preis mit Sicherheit weiter drücken, so Weller. Große Kritik äußerte er am kurzen Informationsvorlauf. Die betreffenden Daten hätten ihn und die anderen Gemeinderatsmitglieder erst am Tag der Sitzung per E-Mail erreicht, kritisierte er. Infolgedessen wurde eine Entscheidung über die Anschaffung auf die nächste Sitzung verschoben.
Kritik an abweichendem Plan
Mit einigem Bauchgrimmen genehmigte der Rat einen Tekturantrag zum Neubau eines Zweifamilienwohnhauses mit einer Einfach- und einer Doppelgarage. Da das Grundstück im Bereich der neuen Baugestaltungssatzung des Marktes Thüngen liegt, wurde der Antrag durch einen Städtebauarchitekten geprüft. Dieser kritisierte die geplante Fassadenentwicklung und die Dachform, die von seiner Beratung des Bauherrn aus dem Frühjahr 2021 abweicht. Wegen des fehlenden Stauraums zur Untergasse wurde ein funkferngesteuertes Sektionaltor angeordnet.
In der Gartenstraße wird ein Nebengebäude abgebrochen und wieder aufgebaut werden. Auch hier muss wegen des fehlenden Stauraums zur Straße ein Sektionaltor eingebaut werden.
Die neue Verordnung über das Landessentwicklungsprogramm Bayern (LEP) stieß im Marktgemeinderat auf keine Gegenliebe. Im vorgeschriebenen Beteiligungsverfahren wurde bemängelt, dass im LEP zwar auf die Stärkung des ländlichen Raums abzielt werde, aber in Wirklichkeit die Entwicklung der Zentren bevorzugt würden. Die Gemeinde Thüngen befürchtet einen weitestgehenden Entwicklungsstopp der Landgemeinden und eine weitere Belastung sowie Überhitzung von angespannten Verdichtungsräumen. Für Kommunen wie Thüngen könne dies nicht im Interesse einer ausgewogenen und fairen Landesplanung liegen, die vom Subsidiaritätsprinzip getragen werde.
Börse im Internet einrichten
Bürgermeister Lorenz Strifsky gab einen Überblick über die Situation der 40 Flüchtlinge aus der Ukraine in Thüngen. Zwölf von ihnen sind in der Unterkunft im ehemaligen Gasthof "Schwarzer Adler" untergebracht, der Rest wohnt derzeit in privaten Häusern und Familien. Strifsky dankte allen Beteiligten und Helfern für die großartige Unterstützung, die von Oksana Schall initiiert worden war. Gemeinderätin Kathrin Schilling regte an, im Internetauftritt der Gemeinde eine Börse einzurichten, in der festgestellt werden kann, welche Hilfsgegenstände gebraucht würden und welche von den Bürgern zur Verfügung gestellt werden könnten. Insbesondere bestehe derzeit ein Bedarf an Fahrrädern für die jungen Leute.
Geldspenden sind willkommen, dazu hat die Gemeinde ein Spendenkonto eingerichtet: "Ukraine Hilfe" bei der Sparkasse Mainfranken eingerichtet: DE 25 7905 0000 0049 3342 79