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KARLSTADT: Vorsorge gegen Sabotageakte

KARLSTADT

Vorsorge gegen Sabotageakte

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    Nicht jedem zugänglich: Die Pforte des Eisenwerks Düker in Karlstadt ist mit Schranken für Fahrzeuge und einem Drehkreuz für Fußgänger bestückt. Rechts das Pförtnerhaus.
    Nicht jedem zugänglich: Die Pforte des Eisenwerks Düker in Karlstadt ist mit Schranken für Fahrzeuge und einem Drehkreuz für Fußgänger bestückt. Rechts das Pförtnerhaus.

    Wer als Besucher das Eisenwerk Düker in Karlstadt betritt, wird sorgfältig registriert und darf sich anschließend nur in Begleitung von Werksangehörigen auf dem Firmengelände bewegen. Das hat einen Hintergrund, auf den man nicht sofort kommt: die Sicherheit im Flugverkehr.

    Düker versendet nämlich häufig eilige Ware per Luftfracht und muss daher das 2005 von der Bundesregierung verabschiedete Luftsicherheitsgesetz einhalten. Dieses Gesetz soll Flugzeugentführungen, terroristische Anschläge und Sabotageakte gegen den Luftverkehr verhindern.

    Eine Säule des Luftsicherheitsgesetzes ist die Sicherung von Luftfrachtsendungen. Dabei ist die Vorgabe, dass die gesamte Transportkette vom Absender über das Transportunternehmen gesichert sein muss, wobei sich die Auflagen hierfür in mehreren Stufen erhöht haben und seit 2013 in der höchsten bisher vorgesehenen Stufe gelten.

    „Häufig benötigen die Auftraggeber das bestellte Teil dringend, weil sonst eventuell ein ganzes Werk stillsteht.“

    Torsten Stein, technischer Geschäftsführer

    Luftfrachtsendungen ohne sichere Transportkette müssen am Flughafen durch Röntgen beziehungsweise Öffnen und Durchsuchen geprüft werden. Für ein Unternehmen wie Düker, dessen metallische Produkte nicht mit Röntgenstrahlen durchleuchtet werden können, sondern jedes Mal von Hand geprüft werden müssten, würde dies einen erheblichen Zeitverlust bei den meist dringenden Luftfrachtsendungen bedeuten. „Häufig aber benötigen die Auftraggeber das bestellte Teil dringend, weil sonst eventuell ein ganzes Werk stillsteht“, erklärt der technische Geschäftsführer bei Düker, Torsten Stein.

    Deshalb war es für Düker die einzige Alternative, sich als „bekannter Versender“ zertifizieren zu lassen und so die Prüfungen am Flughafen zu vermeiden. Dazu gehören strenge Sicherheitsauflagen am Firmengelände, damit Unternehmensfremden der Zutritt zum Gelände nur kontrolliert und mit strengen Auflagen möglich ist. Sichtbare Auswirkung hiervon sind die Zäune, Schranken und Drehkreuze, die das Werkgelände seit zwei Jahren komplett absperren.

    Luftfrachtsendungen werden bei Düker noch dazu in einem eigenen, streng gesicherten Bereich und durch speziell geschultes Personal verpackt. Wenn sie noch lagern müssen, bevor sie einem ebenfalls zertifizierten „reglementierten Beauftragten“ – also einer zertifizierten Spedition für den Transport direkt zum gesicherten Bereich des Flughafens – übergeben werden, dann geschieht das in einem abgeschlossenen und vergitterten Raum.

    Zur Zertifizierung gehörten bei der Einführung auch genau definierte Schulungsmaßnahmen für einen Teil des Personals. Ein Sicherheitsbeauftragter für Luftfracht und ein Stellvertreter mussten intensiv geschult werden, außerdem gab es mehrstündige Schulungen für alle Personen, die mit erkennbaren Luftfrachtsendungen in Berührung kommen können.

    Eisenwerke Düker

    Die Düker GmbH & Co. KGaA mit den beiden Fertigungsstandorten in Laufach und Karlstadt stellt diverse Rohr- und Gussprodukte „Made in Germany“ her. Die Hauptprodukte sind Druckrohrformstücke und Armaturen aus duktilem Guss sowie gusseiserne Abflussrohrsysteme. Mit circa 650 Mitarbeitern wird ein Jahresumsatz um 112 Millionen Euro realisiert, bei einem Exportanteil von über 40 Prozent. Das Unternehmen, das auf über 500 Jahre Firmengeschichte zurückblickt, ist in privatem Besitz.

    ONLINE-TIPP

    Mehr Informationen über das Unternehmen gibt es im Internet unter www.dueker.de.

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