Auf 7,2 Millionen Euro summieren sich im neuen Kreishaushalt die Investitionen in insgesamt sieben Liegenschaften des Landkreises. Die teuersten Projekte sind dabei die Generalsanierung des Gymnasiums in Gemünden und die Planung eines Hallenneubaus für die Main-Spessart-Halle in Marktheidenfeld. Der Bauunterhalt sinkt gegenüber dem Vorjahr um rund eine viertel Million auf 3,1 Millionen Euro, er verteilt sich auf 43 Einrichtungen. Vorgestellt wurde der Teilhaushalt Hochbau im Ausschuss für Bauen, Energie, Bildung und Kultur.
Schulcampus Marktheidenfeld: 380.000 Euro für Planung im Budget
Beim Gymnasium in Gemünden soll mit der Generalsanierung der Bestandsgebäude begonnen und die Außenanlagen um den Neubau fertiggestellt werden, wofür fünf Millionen Euro vorgesehen sind.
Auf eine Million Euro ist die Planung und Baustelleneinrichtung für die neue Dreifach-Turnhalle in Marktheidenfeld veranschlagt. Außerdem sind am Schulcampus Marktheidenfeld jeweils für Projektierung und Planung von Neubauten bei der Realschule 180.000 Euro und beim Gymnasium 200.000 Euro eingeplant.
Die geplante neue Atemschutzübungsanlage (möglichst mit integrierter Atemschutzwerkstatt) wirft mit 625.000 Euro für Planung und Grundstücks- oder Immobilienkauf ihre Schatten voraus.
Sanitärbereich in der Ammann-Halle wird saniert
Beim Bauunterhalt fielen Anna Stolz (Freie Wähler) die vielen Ansätze für Reparatur- und Malerarbeiten sowie Instandhaltung technischer Anlagen auf, bei Schulen oft mit 10.000 oder 15.000 Euro. Das sind Durchschnittswerte aus den letzten drei Jahren. Kreisrat Horst Wittstatt (Grüne) fragte pauschal nach dem Zustand der Gebäude – da sie nicht jünger werden, sei doch mit mehr Unterhalt zu rechnen. Das lasse sich so nicht sagen, widersprach der Sachgebietsleiter Hochbau, da die Liegenschaft in den letzten Jahren gut gepflegt wurden.
Größtes Projekt im Unterhalt ist das Sportzentrum Karlstadt mit der Erwin-Ammann-Halle und insgesamt 735.000 Euro. Eine halbe Million ist dabei für die Sanierung der Sanitärbereiche eingeplant, für Flucht- und Rettungswege samt Aufzug als barrierefreier Zugang sind es 150.000 Euro plus 75.000 Euro Planung. Teuer kommt in Karlstadt auch die Ertüchtigung technischer Anlagen der Realschule und vor allem der Sporthalle und des Hallenbads. Hier kommen zu den 205.000 Euro Ertüchtigung der Umbau der Wasserdesinfektionsanlage von Flüssigchlor auf Chlorgas mit weiteren 70.000 Euro, mit Brandschutz- und zweiten Fluchtweg sind es dann insgesamt 330.000 Euro. Bei der Realschule kostet die Wartung der Hackschnitzelheizung (die auch Hallenbad mit Halle und das Schülerwohnheim versorgt) 20.000 von insgesamt 45.000 Euro.
Realschule bekommt Container als Biologie-Säle
An der Realschule Gemünden schlägt vor allem die Erneuerung der Heizung für eine halbe Million Euro zu Buche. Für die Realschule Lohr wird eine neue Heizung und die Sanierung der Dacheindeckung geplant. Im Förderzentrum West in Lohr sind 450.000 von insgesamt 504.000 Euro für die Umsetzung der Aula-Erweiterung vorgesehen.
Die Realschule Marktheidenfeld sollen die Biologie-Säle mit Vorbereitungsräumen als Containerräume verwirklicht werden. Hier werden die Container vom Gymnasium Gemünden weiter verwendet.
Auch die Museen benötigen Unterhalt. Am Spessartmuseum Lohr müssen Ausstellungsräume durch Entfernen von Dispersionsfarben und Wiederherstellen der historischen Putze saniert werden, was 15.000 von 40.000 Euro Bauunterhalt verschlingt. Bei der Papiermühle Homburg braucht das große Wasserrad (es erzeugt über einen Generator grünen Strom) eine neue Zuführung aus Metallrinnen, das macht 10.000 von 11.500 Euro Unterhalt aus. Für das Landratsamt in Karlstadt sind 65.000 Euro Unterhalt eingeplant, fast die Hälfte davon für die Sanierung einer Fassade im Innenhof samt Eingangstüren.
Bei manchen Erneuerung ist die Grenze zwischen Investition (Finanzhaushalt) und Unterhalt (Ertragshaushalt) fließend. So wird ein 100.000 Euro teures neues Hoftor für den Bauhof (Tiefbau) in Karlstadt über den Bauunterhalt finanziert. Das hat laut Kreiskämmerer Thomas Hubrich letztlich steuerliche Gründe, eine Investition im Finanzhaushalt müsste über viele Jahre abgeschrieben werden.
Der Ausschuss erteilte dem Kreistag eine einstimmige Beschlussempfehlung für die Teilhaushalt Hochbau des Haushaltsentwurfes 2023.