Die Afrikanische Schweinepest war das beherrschende Thema bei zwei Veranstaltungen, zu denen das Landratsamt Main-Spessart und die Kreisgruppe Marktheidenfeld des Bayerischen Jäger- und Jagdschutzverbandes (BJV) in die Hasselberger Festhalle eingeladen hatten.
Vor dem Hintergrund der in einigen östlichen Nachbarländern vor vier Jahren bei Wildschweinen ausgebrochenen fiebrigen Viruserkrankung wies stellvertretende Landrätin Sabine Sitter auf die „in den Keller gegangenen“ Wildbretpreise in einigen norddeutschen Regionen hin. Sie erinnerte an die hierzulande erfolgte Auslobung einer Abschussprämie von 20 Euro für einige Wildschwein-Altersklassen. Zudem seien, um höhere Abschusszahlen zu erreichen, die Schonzeiten für „nichtführende Bachen und für Keiler“ aufgehoben worden.
Andere Redner, wie zum Beispiel der Leiter des Staatlichen Veterinäramts Main-Spessart, Dr. Martin Korneli, und BJV-Kreisvorsitzender Günter Riedel warnten davor, an Wild- oder Hausschweine Küchenabfälle oder Essensreste zu verfüttern. Ferner müssten Jagdhunde von Schwarzwild-Aufbrüchen ferngehalten werden. Korneli verwies auf die Aufstellung von Wildsammelstellen in Aschfeld, Burgsinn und Lohr, in die auch „Schwarzwild-Aufbrüche“ entsorgt werden könnten. Wo der geplante größere Container Platz finden wird, konnte der Behördenvertreter noch nicht sagen.
Als eine Möglichkeit, um größere Schwarzwildstrecken zu erreichen, schlug der Sachgebietsleiter der Unteren Jagdbehörde im Landratsamt Main-Spessart, Werner Ühlein, erneut revierübergreifende Drückjagden vor. Allerdings sollten auch die Eigenjagd-Reviere in diese Jagdart eingebunden werden.
Kritisch äußerte sich BJV-Kreisvorsitzender Günter Riedel zum Thema Schweinepest. Aus seiner Sicht ist sie mit Schiffen von Afrika nach Europa eingeführt worden. „Sorgenverbreiter Nummer eins“ sei nicht das Schwarzwild, sondern der Mensch. Die Jägerschaft lasse sich wegen einer möglichen Verbreitung nicht vor den Karren spannen.
Riedel schloss nicht aus, dass Lkw-Fahrer aus osteuropäischen Ländern auf deutschen Rastplätzen Essensreste achtlos entsorgen – ein Verhalten, das man nachdrücklich missbilligen müsse. Die zuständigen staatlichen Behörden und die Jägerschaft müssten wirklich alles dafür tun, damit die Afrikanische Schweinepest Deutschland nicht erreiche. Zwar sei sie für den Menschen ungefährlich, führe aber bei infizierten Wildschweinen zum Tod.
Jäger und ihre Medaillen 364 Gehörne wurden in Hasselberg zur Bewertung vorgelegt. 18 Jäger durften entsprechende Medaillen mit nach Hause nehmen. Gold: Klaus-Dieter Seubert (Gemeinschaftsjagdrevier/GJ Marktheidenfeld - 382 Gramm), Matthias Lang (Eigenjagdrevier/EJ Birkenfeld - 380), Steffen Mandrek (GJ Homburg - 377); Silber: Frank Tröger (Birkenfeld IV - 368), Heinz Spettel (GJ Homburg - 350), Dominik Birk (EJ Birkenfeld - 347), Siegbert Schick (EJ Röttbach - 340), Stefan Wagner (GJ Ansbach - 334), Reinhold Fuchs (Billingshausen I - 332); Bronze: Reiner Birk (GJ Homburg - 323), Timo Schöffer (GJ Michelrieth - 320), Frank Tröger (Birkenfeld IV - 319), Stefan Weyer (GJ Ansbach - 318), B. Essert (GJ Altfeld - 318), Julian Brönner (GJ Glasofen - 311), Timo Hudalla (Karbach VI - 311), Andreas Hanisch (EJ Steinmark - 308), Volker Straub (Karbach II - 308).