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Was uns blüht: Kräftig blau blüht der Enzian

Gemünden

Was uns blüht: Kräftig blau blüht der Enzian

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    Kräftig blau blüht der
Schwalbenwurz-Enzian.
    Kräftig blau blüht der Schwalbenwurz-Enzian. Foto: FOTO H. HUSSONG

    Gemünden (NG) Die Enziane erfreuen sich bei Wanderern und Naturfreunden besonderer Beliebtheit wegen der kräftig-blauen Farbe ihrer Blüten. Etwa 20 Enzianarten gibt es in Mitteleuropa. Einige wenige sind in den Mittelgebirgen und im Tiefland anzutreffen. Der Schwalbenwurz-Enzian ist eine der auch außerhalb des Hochgebirges vertretenen Arten. Die Staude kommt in den Vor- und Mittelgebirgen Süd- und Mitteleuropas vor.

    Die Pflanze wächst bevorzugt auf frischen Wiesen, Waldlichtungen und an den Rändern von Mooren bis in einer Höhe von etwa 1700 Metern. Bei dem ausdauernden und hochwüchsigen Enzian treiben aus einer verholzten Grundachse mehrere aufsteigende oder überhängende, 20 bis 90 Zentimeter hohe Stängel. Sie sind unverzweigt und dicht mit hellgrünen Blättern und tiefblauen Blüten besetzt. Eine Besonderheit weist die Stellung der Blätter auf. An sonnigen Standorten stehen sie deutlich gekreuzt, im Schatten jedoch kammartig zweizeilig gescheitelt.

    Die Blüten sitzen einzeln oder bis zu dreien in den oberen Blattachseln. Die Blumenkrone ist keulig-glockig, außen azurblau, innen violett punktiert, mit helleren Streifen. Selten kommen auch rein weiß blühende Stöcke vor. Die Blüten öffnen sich am Vormittag und schließen sich abends.

    Als Bestäuber kommen Hummeln in Betracht, die manchmal den Nektar auch von außen rauben und dazu die Blumenkrone anbohren. In einem späteren Blühstadium kann auch Selbstbestäubung erfolgen. Der Schwalbenwurz-Enzian blüht von August bis Oktober. In der Natur gibt es auch lilablaufarbene Pflanzen.

    Für den Garten wurden widerstandsfähige Sorten in rosa, blau und weiß gezüchtet. Die ganze Pflanze des Schwalbenwurz-Enzians, besonders die Wurzel enthält wie alle Enziane bittere Glykoside, wurde früher medizinisch verwendet. Doch enthält sie weniger Bitterstoffe als der Gelbe Enzian. In der Volksheilkunde schrieb man ihm Heilkraft gegen Tollwut zu und gebrauchte ihn bei Hundebiss (Bitzwurzen). In der Tierheilkunde wurde er als Mittel gegen Klauenerkrankungen (Kloawurz) eingesetzt.

    Als Zauberkraut mit dem Namen Dorant sollte er vor Hexen schützen. Weitere Volksnamen sind Blaue Kreuzwurz (nach den kreuzgegenständigen Blättern), Geißleitern (nach den leiterförmigen Schattenblättern), Herbst-Enzian und Hirschbrunft-Enzian (nach seiner späten Blütezeit).

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