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Was uns blüht: Leuchtend rote Blätter

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Was uns blüht: Leuchtend rote Blätter

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    Eine botanische Erfolgsgeschichte:
der Weihnachtsstern hat deutsche
Wohnzimmer erobert.
    Eine botanische Erfolgsgeschichte: der Weihnachtsstern hat deutsche Wohnzimmer erobert. Foto: FOTO HELMUT HUSSONG

    Gemünden (NG) In den vergangenen Jahren war der Weihnachtsstern in Deutschland vor Alpenveilchen und Topfchrysanthemen die beliebteste Zimmerpflanze. Dabei sind es nicht die Blüten, die den Weihnachtsstern so beliebt machen, sondern die Blätter. Denn die eigentlichen Blüten sind unscheinbar und auf wenige Organe reduziert.

    Viele männliche Blüten aus nur einem Staubblatt umgeben eine einzige weibliche Blüte mit dreifächrigem Fruchtnoten. Umgeben wird dieser Blütenstand von einem Becher aus verwachsenen Hochblättern. Außen auf dem Becher sitzen auffallend gelb gefärbte Drüsen, die reichlich Nektar absondern. In seiner Heimat, im mexikanischen Hochland, wächst der Weihnachtsstern als Strauch von vier bis sechs Metern Höhe und wird von Kolibris besucht.

    J. R. Poinsett, Botschafter der USA in Mexiko, schickte 1835 Pflanzen nach Hause und begründete damit eine gärtnerische Erfolgsgeschichte. Der Name "Poinsettie" für den Weihnachtsstern hat sich bis heute vor allem im englischen Sprachraum gehalten. Zuerst wurden die Pflanzen überwiegend als Schnittblumen kultiviert. Neue Sorten mit "Blumen" von großer Haltbarkeit, guter Verzweigung ohne künstliches Stutzen sowie moderne Methoden der Kultursteuerung haben seit 1950 die Produktion von Topfpflanzen sprunghaft gesteigert.

    Gärtnerisch attraktiv wird die Pflanze durch die oberen Hochblätter, die vom Zellsaftfarbstoff Anthocyan leuchtend rot sind und die Blüten sternförmig umrahmen. Anthocyanfreie Hochblätter bleiben weiß und auch rosa Schattierungen treten auf. Die Wurzeln sind empfindlich gegen Staunässe. Die Blätter rollen sich, werden gelb und fallen ab. An geeigneten Plätzen, hell und nicht zu nass, kann man bis Ostern ansehnliche Pflanzen behalten.

    Um für die neue Weihnachtssaison schöne Pflanzen zu haben, schneidet man die Triebe auf ein Drittel ihrer Länge zurück, topft um und kultiviert bei Zimmertemperatur hell und sonnig weiter. So hat man bis Weihnachten schöne Blattpflanzen, aber keine Sterne.

    Seiner Heimat entsprechend gehört der Weihnachtsstern zu den so genannten Kurztagspflanzen. Es werden erst dann Blüten und farbige Hochblätter gebildet, wenn die Tage kurz und weniger als zwölf Stunden hell sind. Man muss künstlich verdunkeln und so für eine bestimmte Zeit für lange Nächte sorgen. Schon geringes Störlicht verhindert die Blühinduktion. Der Milchsaft ist giftig und typisch für die Familie der Wolfsmilchgewächse.

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