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WINDHEIM/BULLENHEIM: Wasserbüffel für das Hafenlohrtal

WINDHEIM/BULLENHEIM

Wasserbüffel für das Hafenlohrtal

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    Auf die Wasserbüffel sei man gekommen, so Dr. Oliver Kaiser vom Biotopverbundprojekt Spessart, da sie vergleichsweise leicht seien, sodass nur wenige Bodenschäden durch ihre Anwesenheit entstünden. Außerdem seien sie gut an die geringe Futterqualität der Umgebung angepasst. Wer den Mühlenwanderweg in Bullenheim entlangspaziert, kann die hierzulande seltene Tierart schon mal bewundern. Fünf Wasserbüffel trotten gemächlich über die Weide, wenn sie nicht gerade müde und satt im Schatten dösen. „Fremden gegenüber sind sie sehr reserviert“, erklärt ihre Besitzerin Birgit Prokot, die die Tiere seit fünf Jahren hält und züchtet.

    Der Chef der kleinen Herde heißt „Lucian“, ein Furcht einflößender Brocken mit ungefähr 800 Kilogramm Gewicht. Doch Lucian ist friedfertig, lässt sich an seinem Nasenring führen und will regelmäßig gestreichelt werden. „Die Büffel sind friedliche Tiere, reagieren höchstens aggressiv, wenn sie junge Kälber haben“, erklärt ihre Halterin. Die gelernte Krankenschwester hat vor einigen Jahren beruflich umgesattelt und einen landwirtschaftlichen Dienstleistungsbetrieb gegründet.

    Ein Mitarbeiter aus Rumänien weckte ihr Interesse an den Wasserbüffeln. Sie wandte sich an den Deutschen Büffelverband, der ihr Züchter in Deutschland vermittelte. Zwischenzeitlich ist sie selbst in die Zucht eingestiegen, der jüngste Spross der Herde ist der einjährige „Lord“.

    Mit zwei Ziegenherden und den Büffeln betreibt die 38-Jährige verschiedene Landschaftspflege-Projekte. Die Ziegen weiden in Randersacker, Sommerhausen und Kleinochsenfurt. Die Wasserbüffel sind für das Projekt im Hafenlohrtal vorgesehen. Dort werden sie wie jetzt in Bullenheim ganzjährig im Freien leben und ein zehn Hektar großes Gebiet entlang der Hafenlohr bei Windheim beweiden. Die Büffel seien ideal für die Landschaftspflege in Feuchtgebieten, wie Birgit Prokot erklärt: „Sie fressen auch Sauergräser oder Schilf, was von Kühen verschmäht wird.“

    Wie ihr Name schon sagt, halten sich Wasserbüffel gerne am oder auch im Wasser auf. Dazu haben sie in Bullenheim wenig Gelegenheit, wie ihre Besitzerin bedauert. Nur eine der Grünflächen hat einen Teich zum Suhlen für die Tiere. Deshalb gibt es im Sommer öfter mal eine kalte Dusche zur Erfrischung.

    Nachdem andere Projekte nicht zustande kamen, ist Birgit Prokot froh, dass die Büffel ins Hafenlohrtal kommen. „Das Projekt steht, die Finanzierung ist gesichert“, sagt Herbert Kirsch vom Landschaftspflegeverband Main-Spessart. Bevor die Tiere umziehen können, müssen dort allerdings noch Fichten entfernt, sowie ein Weidezaun und ein Unterstand gebaut werden. „Spätestens im Frühjahr 2008 wird es soweit sein“, meint Kirsch.Wasserbüffel Wasserbüffel sind ursprünglich in Asien beheimatet, in Europa gibt es sie häufiger in Italien, Bulgarien und Rumänien. Ihr bevorzugter Lebensraum sind offene Feuchtgebiete, Flusstäler und Sumpfwälder. Wilde Wasserbüffel leben nur noch in Nepal und Indien, sie sind vom Aussterben bedroht. Als Haustiere gibt es verschiedene Arten, mittlerweile leben auch in Deutschland einige tausend Tiere. Sie sind robust und für die Grünlandpflege bestens geeignet. Ihre Halter sind im Deutschen Büffelverband organisiert. Nähere Infos unter www.bueffelverband-deutschland.de.

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