Jo Krimm hat sich auf eigenen Wunsch hin am Dienstag aus dem Marktgemeinderat Kreuzwertheim verabschiedet. Auf ihn folgt Stefan Kaufmann (42 Jahre). Krimm war Mitglied der Fraktion SPD/Plus. Von deren Wählerliste rückt Kaufmann als Kandidat mit der nächsthöheren Stimmenzahl nach. Er wurde in der Sitzung vereidigt.
Krimm war zehn Jahre im Gremium. "Ich bin 70 Jahre alt und als ich in den Gemeinderat eintrat, sagte ich, mit 70 ist Schluss, dann lasse ich der Jugend den Vortritt", begründete er sein Ausscheiden. Er dankte Bürgermeister Klaus Thoma, der Verwaltung und den Gemeinderatskollegen für die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Dem Gremium wünschte er weiterhin solch kluge Entscheidungen für die Gemeinde wie in den letzten zehn Jahren.
Thoma stellte Krimm zum Abschied ein positives Arbeitszeugnis aus. "Wir bedauern dein Ausscheiden sehr." Für die Zukunft wünschte er ihm alles Gute. Stefan Kaufmann wurde auch als Nachfolger von Grimm für verschiedene Gremien der Gemeinde und Ausschüsse des Gemeinderats bestimmt. Er ist somit erster Vertreter im Rechnungsprüfungsausschuss und dem Finanz- und Kulturausschuss, ebenso erster Vertreter im Bau- und Umweltausschuss, dem Ferienausschuss sowie dem Schulverband Grundschule Kreuzwertheim. Außerdem ist er Mitglied in der Gemeinschaftsversammlung der Verwaltungsgemeinschaft Kreuzwertheim.
Ausführlich vorgestellt wurden in der Sitzung mögliche Umsetzungsvarianten der Ortsstraße "Im Steiggraben". Dies übernahm Peter Leimeister vom Ingenieurbüro Köhl Würzburg. Seinen Angaben zufolge handelt es sich um eine Ausbaulänge von etwa 150 Metern. Die Straße sei schon bei der Straßenzustandsbewertung 2020 als vordringlich ausgezeichnet worden. Auch bei den daran befindlichen Ver- und Entsorgungsleitungen gebe es Handlungsbedarf. Es gibt in der Straße zwar Gehwege, die aber zumeist nur einen bis 1,30 Meter breit sind. Der heutige Standard liegt bei mindestens 1,50 Meter, um problemloses Vorbeikommen auch mit Kinderwagen oder Rollator zu ermöglichen. Hinsichtlich der Fahrbahnbreite erklärte er, damit zwei Autos mit eingeschränktem Bewegungsspielraum aneinander vorbeikommen, sollte die Breite mindestens 4,10 Meter betragen. Mit Blick auf Müllfahrzeuge sollten es mindestens fünf Meter sein. Die Straßenbreite verringere sich auch durch die ausgewiesenen Parkflächen.
Er stellte fünf mögliche Varianten für eine Sanierung und Veränderungen vor. Bei Variante eins würden die Abmessungen des Bestands beibehalten werden, man habe fünf Meter Fahrbahn, unterschiedliche breite Gehwege und im vorderen Bereich eventuell etwas Platz für Grünflächen. Variante zwei und drei setzen auf Gehwege und Fahrbahn in zwei Breitenvarianten.
Laut Thoma möchte man sich auf die Varianten vier oder fünf konzentrieren. Diese berücksichtige eine Barrierefreiheit, so Leimeister. Statt des Gehwegs setzen sie auf einen Mehrzweckstreifen, der von Autos überfahren werden darf. Alles wäre hier ebenerdig. Fußgänger und fließender Verkehr müssten hier verstärkt aufeinander achten, die gemeinsame Breite nutzen und sich abstimmen. Variante vier setzt auf 4,50 Meter Fahrbahn und zwei Meter einseitiger gepflastert Mehrzweckstreifen. Parkflächen sollten nicht auf dem Mehrzweckstreifen angeordnet werden, um Platz für Fußgänger sicherzustellen. Variante fünf sieht 1,50 Meter Mehrzweckstreifen, fünf Meter Fahrbahn und eine Mittelrinne vor. Alle Varianten verursachten ähnliche Kosten.
Mehrheitlich beschloss das Gremium, die Planungsvarianten den Anwohnern der Straße "Am Steiggraben" in einer Informationsveranstaltung im Fürstin-Wanda-Haus vorzustellen und mit ihnen über Variante vier und fünf zu diskutieren. Danach soll die Entscheidung getroffen werden.