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ROHRBRUNN: Wenn am Steuer der Magen knurrt

ROHRBRUNN

Wenn am Steuer der Magen knurrt

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    Die Raststätte im Spessart, hier die Südseite. LENA MÜLLER
    Die Raststätte im Spessart, hier die Südseite. LENA MÜLLER Foto: Fotos:

    Menschen, die ihre Hunde an der Leine herumführen, ein Eis essen oder einen Kaffee-to-go schlürfen bewegen sich zwischen Autos und Wohnmobilen hin und her; im Hintergrund der Lärm der Autobahn. An einem Samstagmittag geht es auf den Raststätten Spessart Nord und Süd an der A3 bei Rohrbrunn nicht ruhig zu. Auch an diesem Wochentag schieben sich Blechkarawanen aus ganz Europa über die Parkplätze.

    Gerade in der Ferienzeit ist auf den Rasthöfen immer viel los. Besonders die Sommer-, Winter- und Osterferien gelten laut David Stöppler von Tank & Rast, dem größten Serviceanbieter auf deutschen Raststätten, zu dem auch die Raststätten Spessart Nord und Süd gehören, als Hauptreisezeiten auf den deutschen Autobahnen.

    Über 10 000 Besucher

    Hauptreisetage sind laut Stöppler erfahrungsgemäß Freitag und Samstag. „An einem reisestarken Wochenende kommen Spessart Nord und Süd so auf über 10 000 Besucher“, so Stöppler.

    Damit ist der Samstag auf den Spessarter Raststätten mit logistischer Höchstleistung verbunden: „In dieser Zeit werden unsere Betriebe noch öfter als sonst mit frischer Ware wie Obst oder Gemüse beliefert“, erklärt David Stöppler.

    Und diese extra Lieferungen sind auch nötig, wenn man bedenkt, wie viele Stellplätze es auf den Raststätten gibt. Auf der Raststätte Spessart Süd gibt es laut Thomas Legominski, Referent für Rastanlagen der Autobahndirektion Nordbayern, momentan 166 Stellplätze für Autos, 59 für Lkw.

    Auf der Nordseite haben 141 Pkw und 42 Lkw Platz. Dazu kommen noch einige Busparkplätze. Um der wachsenden Zahl an Fahrzeugen auf den Autobahnen Herr zu werden, plane die Autobahndirektion, laut Legominski, in Zukunft die Zahl der Halteplätze für Pkw und Lkw noch zu erweitern.

    Doch was verschlägt so viele Autofahrer am Samstag, dem Vize-Sonntag unter den Wochentagen, in die Rasthäuser im Spessart und wie kommt man gut durch einen Samstag im Auto? Marina Jung kommt mit ihrem Ehemann gerade frisch aus dem Wanderurlaub in Garmisch. Jetzt ist das Paar auf dem Heimweg ins Siegerland. Den Halt auf der Raststätte Spessart Nord nutzt das Paar für einen kleinen Snack.

    „Am Montag müssen wir wieder arbeiten“, sagt Marina Jung, deshalb hat sie sich mit ihrem Mann für den Samstag als Abreisetag entschieden. Trotz des Ferienendes in Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland, sei auf der Autobahn bisher alles glatt gelaufen.

    „Ich arbeite heute“, erklärt Torsten Pfeffer. Mit einem Becher Kaffee in der Hand lehnt er auf dem Rastplatz am Auto, in dem seine Partnerin Sabine Liedvogel sitzt. Die Beiden sind schon seit acht Uhr morgens unterwegs: „Wir haben Dachpfannen bei Heidingsfeld geholt, der Lkw ist schon unterwegs.“ Das Ziel: Frankfurt am Main. Dort möchte das Paar zu Hause die Dachpfannen gleich montieren. Den Samstagsstau auf der Autobahn nimmt Torsten Pfeffer aber gelassen, sein Motto: Ruhe bewahren, denn „das Schlimmste, was es gibt, sind Choleriker beim Autofahren“.

    Relaxt sind auch Andreas, Julian und Luc. Zusammen sind die Jungs mit ihren Müttern auf dem Weg zu einem Wakeboard-Contest in Köln, um dort zuzuschauen. Stefanie Herlitz, Mutter von Julian und Luc, nutzt die Pause, um mit dem Handy im Hotel in Köln einzuchecken. Die drei Teenager vertreten sich derweil die Beine, „es war jetzt auch einfach zu heiß im Auto, aber das müssen wir hinnehmen“, findet Julian.

    Auch auf der anderen Seite, der Raststätte Süd in Richtung Würzburg, ist zur Mittagszeit einiges los. „Ich kenne den Rastplatz sehr gut“, erklärt Michael Roth, denn er ist von Beruf Lastwagenfahrer. Heute macht er aber privat, zusammen mit seiner Partnerin Uta Cranz, mit dem Auto Rast.

    Wenn er mit dem Brummi unterwegs ist, parke Roth sehr gerne bei Raststätten, „auf normalen Parkplätzen wurde mir nämlich schon ein paar mal der Diesel geklaut“. Seinen Beruf übt er trotzdem gerne aus, auch wenn Lkw-Fahrer auf Autobahnen oft nicht sehr beliebt wären: „Ohne Lkw läuft halt auch nichts, dann wird nichts mehr transportiert.“ An diesem Tag muss er sich darüber aber keine Gedanken machen und fährt nach einer kurzen Pause mit Kaffee und Pfeife weiter nach Nürnberg.

    Hörspiel sorgt für gute Stimmung

    Eine ziemlich weite Reise nehmen dagegen Silvia und Klaus mit ihrer kleinen Tochter Frieda auf sich. Reiseziel der Familie aus Köln ist nämlich Kroatien. „Momentan sind wir aber erst mal auf dem Weg nach Regensburg“, sagt Sabine, wo die Familie übernachten wird. Die lange Fahrt schrecke das Ehepaar aber nicht ab: „Wir haben ein Hörspiel dabei“, das sorge für gute Stimmung. Und auch Tochter Frieda kommt mit der langen Fahrt gut zurecht:

    „Bisher ist sie gut drauf und hat viel geschlafen, das könnte heute Nachmittag aber schwieriger werden“, lacht Sabine. Bevor es aber weitergeht stärkt sich die Familie auf einer Decke im Gras noch mit einer Brotzeit.

    „Hunger und Durst haben uns hier her gebracht“, erzählen Klaus und Bärbel Bellingroth. Sie haben es sich im Schatten eines Baumes gemütlich gemacht und genießen die Brotzeit, die Klaus Bellingroth am Morgen noch zubereitet hat. Das Ehepaar aus Ungersbach bei Köln ist auf dem Weg nach Sommerach. Dort wollen sie eine Woche bleiben und am Main entlang radeln.

    Zwei Stunden waren die Beiden bisher unterwegs, „die Fahrt war okay, da kann man nicht meckern“, findet Klaus Bellingroth, mit der Klimaanlage sei die lange Fahrt kein Problem. „Ich weiß gar nicht mehr, wie wir das früher mit den Kindern ohne Klimaanlage geschafft haben“, lacht Bärbel Bellingroth, wenn sie an frühere Autoreisen denkt.

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