"Am Anfang wollten wir einfach nur LAN-Partys machen", erinnert sich Vorsitzender Michael Schwackenhofer aus Homburg an die Anfänge von ga.com Ende 2002. Denn Leute zum gemeinsamen Spielen zusammenbringen, gegen die Anonymität im Internet angehen und etwas auf die Beine zu stellen, sind die Ziele von ga.com. Doch die damals sieben jungen Männer erkannten schnell: Im E-Sport, dem elektronischen Sport also, steckt viel mehr Potenzial. So hat der Verein heute etwa 50 Mitglieder aus der Umgebung und 30 Spieler im weltweiten Netz, die für ga.com an Turnieren teilnehmen und dafür regelmäßig trainieren.
"E-Sport ist in den letzten zwei Jahren in Deutschland erst gewachsen und steckt immer noch in den Kinderschuhen", erklärt Johannes Kuhn, Schriftführer von ga.com und ebenfalls aus Homburg. Doch in den USA und im asiatischen Raum sei E-Sport fest etabliert. "Dort gibt es Profispieler, die von den Preisgeldern leben."
Namhafte Sponsoren
Die Preisgelder kommen von namhaften Firmen in der Computerbranche, auch in Deutschland. Intel beispielsweise ist Hauptsponsor der ESL (Electronic Sports League), die mit mehr als 390 000 registrierten Spielern Europas größte und älteste E-Sport-Liga ist und verschiedene Meisterschaften ausrichtet.
Auch Spieler von ga.com spielen in der ESL: ein Team von Spielern aus Österreich spielt beispielsweise FIFA-Fußball, ein anderes Team aus Deutschland und Schweden ringt im Computerspiel "Warcraft 3" um Punkte. Ein Spielervertrag mit ga.com regelt, wie oft die Spieler trainieren und wie oft sie an Turnieren teilnehmen sollen. Im Gegenzug bekommen die Spieler von ga.com einen Spieleserver zur Verfügung gestellt und organisatorische Aufgaben rund um die Turniere abgenommen. Zudem hat ga.com für seine Online-Fußballer ein Trainingscamp in Köln organisiert, damit das Team zusammenwächst.
Auch bei der dreitägigen ga.com-LAN-Party geht es um den sportlichen Hintergrund, denn die Tuniersieger der dreitägigen Veranstaltung erhalten Punkte für die NGL (Netzstatt Gaming Leage), der Deutschen Meisterschaft für die namhaftesten PC-Spiele. So sind professionelle Teams, beispielsweise ein Firmenteam des Prozessorherstellers AMD, ebenfalls in Karbach dabei.
Probleme haben die Vorstände der ga.com allerdings noch damit, Sponsoren zu finden. Denn die E-Sports-Szene habe bei vielen konservativ denkenden Menschen einen schlechten Ruf: Gewalt verherrlichende Spiele, Suchtpotenzial und verkümmernder menschlicher Kontakt lauten die Vorwürfe. "Es ist nicht so, wie es sich viele Leute vorstellen", will Kuhn richtig stellen.
Ein Hobby
Er kenne nur vereinzelte Spieler, die wirklich PC-fixiert seien. Vielmehr sei E-Sport ein Hobby nebenher zum Abschalten und Spaß haben. Altersbeschränkungen für "Ego-Shooter" hält Kuhn allerdings für sinnvoll.