Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Main-Spessart
Icon Pfeil nach unten
Karlstadt
Icon Pfeil nach unten

Eußenheim: Wer kümmert sich um Eußenheimer Fundkatzen?

Eußenheim

Wer kümmert sich um Eußenheimer Fundkatzen?

    • |
    • |
    Kommunen sind die ersten 28 Tage nach dem Fund verlorener und entlaufener Tiere rechtlich zuständig. Eußenheim ist dabei hauptsächlich von Fundkatzen betroffen.
    Kommunen sind die ersten 28 Tage nach dem Fund verlorener und entlaufener Tiere rechtlich zuständig. Eußenheim ist dabei hauptsächlich von Fundkatzen betroffen. Foto: Frieda Wecklein

    Eine Entscheidung "für den eigenen und den guten Zweck" konnte getroffen worden, so drückte es Bürgermeister Achim Höfling aus. Es ging um die künftige Unterbringung gemeindeeigener Fundtiere, die aufgrund einer anstehenden Kostendopplung neu ausgehandelt wurde.

    Bislang greift eine Verabredung mit dem Tierheim in Lohr: Dieses nimmt Fundtiere aus Eußenheim auf, im Gegenzug zahlt die Kommune jährlich 50 Cent pro Einwohner an die Betreiber des Tierschutzverein Main-Spessart. "Aufgrund einer finanziell schwierigen Situation und steigender Kosten fordert das Lohrer Tierheim in Zukunft nun einen Euro pro Einwohner", erklärte Bürgermeister Höfling. Das finde er auch nachvollziehbar. In den Jahren von 2020 bis 2023 nahm die Einrichtung insgesamt 39 Katzen aus Eußenheim auf. Statt bislang rund 1500 Euro würde sich der jährliche Zuschuss auf über 3000 Euro verdoppeln.

    Verlorene und entlaufene Katzen und Hunde werden juristisch wie Fundsachen behandelt. So ist die Kommune in den ersten 28 Tagen für eine tierschutzgerechte Unterbringung zuständig, sie kümmert sich um Tierarzt, Unterbringung und Futter. In den meisten Fällen bedeutet das praktisch: Das Tier wird an das örtliche Tierheim weitergereicht. Doch in der Gemeinde Eußenheim gibt es kein Tierheim.

    Laut Bürgermeister Höfling bieten sich aus der neuen Situation nun drei Optionen an: Mit einem "weiter so" würde Eußenheim erhöhten Zahlungen in Kauf nehmen. Alternativ kann die bislang pauschale Regelung beendet und zu einer Einzelabrechnung der Unterbringungskosten pro Eußenheimer Fundtier übergegangen werden: So kosten eine Katze 15 Euro und ein Hund 20 Euro täglich, ohne Tierarztkosten. Die Gemeinde müsste bei solch einer Vereinbarung wie rechtlich festgelegt jeweils 28 Tage finanziell aufkommen. "In Hinblick auf die Aufnahmezahlen der vergangenen Jahre schätze ich einen jährlichen Zuschuss allerdings als rentabler ein", vermutet Marco Zankl. Weitere Gemeinderäte betonen die erste Option als finanziell risikoärmer: Tierarztkosten könnten sich schnell summieren, fürchten einige.

    Ratsmitglied Nico Harde empfahl, die Aufnahmezahlen dennoch im Auge zu behalten: "Sollte es –  wie im vergangenen Jahr – dauerhaft bei nur zwei Katzen bleiben, könnten wir noch mal abwägen." Die dritte Option wurde von den anwesenden Gemeinderäten eher schmunzelnd aufgenommen: Eußenheim könnte Fundtiere mit eigener Pflegestelle selber versorgen. Hierbei stellt sich allerdings die Frage: Wer macht das, und wo? Nach kurzer Debatte beschlossen wurde die erste Option: Ein Euro pro Gemeindebürger fließt zukünftig pro Jahr an das Lohrer Tierheim. "Und es ist ja schön, dass es dort Ehrenamtliche gibt, die sich kümmern", lobte Bürgermeister Höfling.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden