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WERNFELD: Wernfeld sonnt sich im Glanz als Radlerhauptstadt

WERNFELD

Wernfeld sonnt sich im Glanz als Radlerhauptstadt

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    Wernfelds „Turnvater“ Jürgen Musielak (rechts) und die TSV-Turner zeigten beim Dorffest Sprünge.
    Wernfelds „Turnvater“ Jürgen Musielak (rechts) und die TSV-Turner zeigten beim Dorffest Sprünge. Foto: FOTOs (6) Herbert Hausmann

    „Auf geht's zum Radelspaß ins Werntal“, hatte Landrat Armin Grein am Vormittag den zahlreichen Fahrradfahrern und Besuchern des Dorffestes zugerufen (die MAIN-POST berichtete). Er pries die Vorzüge des Werntalradweges, die Schönheit der Landschaft und die Sehenswürdigkeiten in den Ortschaften. In Gössenheim, Aschfeld, Eußenheim, aber auch in Stetten, Thüngen und Arnstein nahmen die Fahrradausflügler die Angebote nur allzu gerne an. Alle Veranstalter meldeten eine starke Nachfrage.

    „Wesentlich mehr als die Gemeinden erwartet hatten“, bilanzierte dann auch Valentine Lehrmann vom Tourismusbüro des Landratsamtes in Karlstadt. Sie verzeichnete auch eine deutliche Steigerung gegenüber der Vorjahresveranstaltung, was neben den Angeboten wohl auch am idealen Radler-Wetter lag.

    Überrascht vom starken Zuspruch war auch die Deutsche Bahn. Stärker als gedacht wurde das Zugangebot zwischen Gemünden und Schweinfurt mit kostenlosem Fahrradtransport in Anspruch genommen. Doch nicht jeder Radler mit seinem Gefährt konnte mitgenommen werden, weshalb diese Möglichkeit des Radtourismus im kommenden Jahr weiter ausgebaut werden soll.

    Mit etwa 70 bis 80 Teilnehmern hielt sich das Interesse an den fünf geführten Fahrradtouren in Grenzen. Dafür hatten die einzelnen Gruppen den Vorteil, dass sie überschaubar blieben. Ausgangs- und Zielpunkt für die Radler war jeweils der neugestaltete und erst am Vormittag gesegnete Dorfplatz in Wernfeld.

    Doch nicht nur für Fahrradfreunde war Wernfeld Dreh- und Angelpunkt. In einer beispiellosen Gemeinschaftsaktion hatten Vereine und Privatpersonen unter der Federführung von Eugen Feser und Peter Hofmann ein buntes Dorffest organisiert. Als eine besondere Attraktion galt die Öffnung des im Privatbesitz befindlichen „Illuminierten Eiskellers“. An den rund 35 Meter langen und einige Meter hohen Gewölbestollen schließt sich ein tiefer liegender kleiner Querstollen mit einer quadratischen Öffnung in der Decke an. „Hier wurde das im Winter aus dem Main geschlagene Eis hineingeschüttet“, erklärten Edgar Betz und Peter Hofmann den Besuchern, die durch mit Kerzenlicht erhellten Stollen bis hierher vorgedrungen waren.

    Aus dem Eiskeller, der immer eine gleichbleibende Temperatur hat, holte während des Jahres die Brauerei ihr Eis. Die Bierfässer wurden im vorgelegenen Stollen gelagert. Während des Weltkriegs nutzten viele Wernfelder die schützende Überdeckung des Kellers bei Fliegerangriffen als Luftschutzbunker.

    Unweit des Eiskellers zeigten verschiedene Handwerker ihr Können. Neben einer Töpferei waren Steinmetze, Bäcker, Reisigbesenbinder, Korbflechter und Bäcker am Werk. In die Zeit, als nur Grammophone, Radiogeräte und später Schallplattenspieler für Unterhaltung sorgten, entführte Bernd Feser die Besucher seines privaten Radio- und Fernsehmuseums. Ältestes Ausstellungsstück war ein Phonograph aus dem Jahr 1901. In der Ausstellung gab es auch Fernsehgeräte aus der Zeit, als das Testbild noch schwarz-weiß in der programmfreien Zeit gesendet wurde und die Menschen mit nur einem Programm ausgekommen sind.

    Gleich einen Raum weiter ließ Christa Feser mehrere Blicke in die ehemalige Schusterwerkstatt ihres Vaters und Großvaters zu. Hier hatte Philipp Michler bis zum 24. August 1990 Schuhe repariert, gefertigt, Schuhcreme, Schnürsenkel und Schuhe verkauft.

    Eine Kostprobe aus dem „sportlichen Wernfeld“ gab zunächst die Turnabteilung des TSV. Unter der Leitung von „Turnvater“ Jürgen Musielak zeigten Turner jeder Altersgruppe einen Ausschnitt ihres Könnens. Und auch der „Altmeister“ selbst bewies mit seinen Einlagen, dass Sport über viele Jahre fit hält.

    Zum Radlertag passten die Darbietungen des Radsportvereins Wernfeld. Die Kunstradfahrer vom jüngsten Ortsverein demonstrierten den rund 300 Zuschauern, welche akrobatischen Kunststücke auf Kunstradfahrädern möglich, im Straßenverkehr aber besser nicht praktiziert werden sollten. Unter der Regie ihres Trainers Winfried Fritzsche zeigten Bezirksmeister, Bayerische Meister und Deutsche Vizemeister Teile eines Showprogramms.

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