Mehr als 180 erwachsene Schulweghelfer und zusätzlich 170 Schülerlotsen gibt es derzeit im Altlandkreis Karlstadt. „Das ist eine Top-Quote, und wir sind damit bayernweit mit an der Spitze“, freute sich Winfried Gehrig, der als Verkehrserzieher der Karlstadter Polizei an den Schulen tätig und gleichzeitig für die Finanzen der hiesigen Verkehrswacht zuständig ist. In dieser Eigenschaft moderierte er auch das jährliche Schulweghelfertreffen im Schwanensaal der Sparkasse.
Im Mittelpunkt des Treffens stand die Ehrung langjähriger Helfer durch Karlstadts Bürgermeister Paul Kruck und den Vorsitzenden der Verkehrswacht Richard Kohlmann. Die längste Dienstzeit hat hier Hannelore Kosikors aus Arnstein. Die Seniorin steht seit 15 Jahren trotz ihres stolzen Lebensalters von 77 noch regelmäßig um 7.30 Uhr an der Staatsstraße nach Schwebenried, um dort Grundschüler sicher über die Straße zu geleiten. Dafür wurde ihr unter anderem die Dankesurkunde des Bayerischen Ministerpräsidenten zuerkannt.
Zehn Jahre Dienst als Schulweghelfer machen Susanne Gangl, Claudia Lang, Gisela Steidl und Karin Haupelshofer – alle aus Himmelstadt – sowie Ramona Müller aus Wiesenfeld. Fünf Jahre dabei sind: Verena Becker, Doris Weissenberger und Martina Rath aus Arnstein. In Himmelstadt leisten ihren Dienst Sigrid Schäfer, Mechtild Müller, Melanie Kuhn, Benjamin Navarro und Simone Navarro, in Karlburg Claudia Meisner und in Thüngen Nadja von Thüngen.
Eine große Helfergruppe mit fünfjähriger Dienstzeit steht in Wiesenfeld bereit: Christiane Kohlhepp, Sebastian und Christa Schäfer, Maria Eirich, Gertrud Neudecker, Erika Arnold, Erika Sammeth, Erich Klühspies, Karlheinz Riess und Jasim Zimmermann. Auf dem Schulweg in Zellingen stehen Marion Flederer, Desirée Nordhause und Tanja Lemmich, in Gambach ist es Andrea Brönner.
Bürgermeister Kruck bezeichnete die Schulweghelfer als wichtigen Baustein zur Sicherheit unserer Kinder. In einer Zeit, in der sich Familie und Gesellschaft schnell veränderten und Kinder auch auf ihrem Schulweg Hilfe von außen bräuchten, sei es ein Glücksfall, dass es die Menschen gebe, die bei Wind und Wetter freiwillig früh aufstünden und für Sicherheit sorgten. „Wir alle sind dankbar, dass es so gute Geister wie euch gibt“, lobte er.
Polizeichef Thomas Miebach freute sich über ein „Top-Schuljahr“, in dem es im Bereich seiner Polizeiinspektion keinen einzigen Schulunfall gegeben habe. Das sei gewiss auch ein Verdienst der Schulweghelfer und der aktiven Schülerlotsen.
Polizeihauptkommissar Gehrig sprach vor den Schulweghelfern auch kleinere Probleme an. Diese sollten auch, besonders in der dunklen Jahreszeit, auf helle reflektierende Kleidung achten – sowohl bei sich selbst, aber sie sollten auch gezielt Kinder ansprechen, die nicht entsprechend ausgerüstet sind. Bei größeren Schwierigkeiten mit uneinsichtigen Autofahrern sei es wichtig, neben dem Autokennzeichen auch eine Personenbeschreibung der Fahrer an die Polizei weiterzugeben. Weiterhin gab der Beamte auch Tipps für die richtige Positionierung der Helfer am Straßenrand und bat die Anwesenden, selbst aktiv weitere Helfer anzuwerben. Das gelinge meist besser, wenn sie direkt angesprochen würden.
Vor dem gemütlichen Beisammensein gab es noch einen heiter-besinnlichen Film der Verkehrserziehung aus dem frühen 20. Jahrhundert. Der Streifen „Die Radfahrer sind an allem schuld“, zeigte, dass sich hier auch in den letzten 100 Jahren nicht viel geändert hat.