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HELMSTADT: Wie stark ist Strahlung in Helmstadt?

HELMSTADT

Wie stark ist Strahlung in Helmstadt?

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    Baubiologe Uwe Münzenberg aus Fürth bei der Messung von Mobilfunkstrahlungen in Helmstadt im Baugebiet Oberholz.
    Baubiologe Uwe Münzenberg aus Fürth bei der Messung von Mobilfunkstrahlungen in Helmstadt im Baugebiet Oberholz. Foto: FOTO J. Schwamberger

    Baubiologe Uwe Münzenberg von der Firma „anbus analytik GmbH“ aus Fürth war jetzt im Gemeindebereich unterwegs, um an verschiedenen markanten Punkten Messungen der Strahlenbelastung vorzunehmen. Mit einem Ergebnis ist in gut drei Wochen zu rechnen, teilte die Verwaltungsgemeinschaft mit.

    Schmelzer weist öffentlich auf die nach seiner Ansicht alarmierenden Zahlen hin. In den zehn Jahren, bevor der Mast 1996 errichtet wurde, litten im Neubaugebiet Oberholz sechs Menschen an Krebs. „Seit 1996 ist die Zahl der Menschen mit einem Karzinom auf 31 angewachsen“, berichtet Schmelzer. Angesichts einer Einwohnerzahl von rund 550 im Wohngebiet ist der Sprecher der Bürgerinitiative überzeugt: „Die Ursache liegt an der Strahlenbelastung.“

    Das erste Haus im Wohngebiet Oberholz liegt etwa 600 Meter vom Mast entfernt. Die gedachte Mittellinie des Gebiets ist rund 800 Meter weit weg und der dem Ortskern zugewandte Rand etwa 1000 Meter.

    In der gesamten Kerngemeinde Helmstadt (ohne Holzkirchhausen) liege die Krebs-Rate ebenfalls enorm hoch. Seit 1996 sei die Zahl von vorher 19 auf aktuell 57 Krebserkrankungen emporgeschnellt, so Schmelzer.

    Die Helmstadter Mast-Gegner wissen in der „Ärzteinitiative Bamberger Appell“ eine kompetente Unterstützung im Kampf gegen die Strahlungen an ihrer Seite. Deren Vorsitzende Dr. Cornelia Waldmann-Selsam hat erst vor kurzem einen schriftlichen Hilferuf in Sachen Helmstadt an Bayerns Umweltminister Werner Schnappauf gesandt. Sie fordert darin eine genaue Erfassung und eine ursächliche Klärung der Zusammenhänge zwischen den mehr als 40 Mobil- und Richtfunksendern am Oberholz-Mast und den erschreckend häufigen Erkrankungen im nahen Wohngebiet.

    Besonders tragisch nennt sie die Tatsache, dass in sieben Haushalten bisher jeweils zwei Menschen an Krebs gestorben seien. Waldman-Selsam schreibt unter anderem: „Vielleicht ist Ihnen gar nicht im Detail bekannt, dass die ICNIRP-Richtlinien aus dem Jahr 1998 den Schutz vor schädlichen Gesundheitsfolgen nur mit Einschränkungen und unter Vorbehalten bieten. Gesundheitsämter, Ministerien, Gerichte und Ärztekammern berufen sich auf diese Richtlinien, zitieren jedoch diese unvollständig. Hierdurch werden die Aussagen verfälscht und falsche Schlüsse gezogen.“

    Hans Schmelzer und die Initiative bauen auch auf ein Urteil des Oberlandesgerichts München. Demnach darf auf einem Mehrfamilienhaus nur dann ein Mobilfunkmast errichtet werden, wenn alle Wohnungseigentümer einverstanden sind. Auch bei Einhaltung der gesetzlichen Grenzwerte sei es nicht auszuschließen, dass Bewohner durch so genannte Handy-Masten gesundheitsschädlichen Strahlungen ausgesetzt sind. Ein Mast könne deshalb nicht aufgrund einer Mehrheit zu Lasten der übrigen Bewohner aufgerichtet werden. Der ehemalige Schulleiter meint, diesen Richterspruch müsse man auch auf eine Ortschaft anwenden dürfen.

    Und in Helmstadt sei die überwiegende Mehrheit der Bewohner gegen Mobilfunkmasten, weiß Schmelzer. Er selbst wohnt seit etwa 40 Jahren in Helmstadt. Er ist Witwer. Seine Frau ist an Krebs gestorben.

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